Sammel- statt Einzel-Patches
Windows 7 und 8.1: Microsoft startet neue Update-Politik
Microsoft startet zum Patch Day im Oktober mit den angekündigten Änderungen am monatlichen Update-Prozess für Windows 7 und Windows 8.1.

Wer Windows 7 neu installiert, bekommt nach erfolgreichem Setup und auf dem Desktop angelangt erst einmal einen kleinen Schock. Mehrere Hundert Patches möchte der Windows-Update-Dienst gefunden haben, die das Betriebssystem nacheinander abrufen, herunterladen und installieren will. So können nach ...
Wer Windows 7 neu installiert, bekommt nach erfolgreichem Setup und auf dem Desktop angelangt erst einmal einen kleinen Schock. Mehrere Hundert Patches möchte der Windows-Update-Dienst gefunden haben, die das Betriebssystem nacheinander abrufen, herunterladen und installieren will. So können nach einer initialen Neueinrichtung eines Rechners nochmal Stunden vergehen, bis der Nutzer Hardware-Treiber und benötigte Software installieren und wirklich arbeiten kann. Bei Windows 8 bzw. 8.1 ist die Menge an Windows Updates seit der ersten veröffentlichten Version noch nicht so groß, die Entwicklung geht aber in die gleiche Richtung.
Um dies künftig zu vermeiden, startet Microsoft ab sofort mit Änderungen am Update-Prozess für Windows 7 und 8.1, die der Konzern schon im August angekündigt hat. Die Redmonder gehen dabei ab dem anstehenden Patch Day im Oktober 2016 den gleichen Weg wie schon jetzt bei Windows 10. Es ändert sich zwar nichts am Rhythmus (Patch Day), bei dem Microsoft in monatlichen Zyklen alle bis zum jeweiligen Stichtag (zweiter Dienstag des Monats) verfügbaren Aktualisierungen zum Download bereitstellt. Allerdings werden Patches nicht mehr als Einzelpakete angezeigt, sondern nur noch in größeren und kumulativen Sammelpaketen zusammengefasst.
Diese Pakete beinhalten aktuelle und bisherige sowie sicherheitsrelevante und nicht sicherheitskritische Updates für das Betriebssystem. Das heißt am Ende, dass Windows Update nach einer Installation von Windows 7 oder 8.1 deutlich weniger Anfragen an Microsoft senden sowie abwarten muss und der gesamte Prozess beschleunigt wird.
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Microsoft sieht darüber hinaus den Vorteil, dass Windows 7 und 8.1 nicht mehr in so vielen unterschiedlichen Versionen (vollständig und nur teilweise auf aktuellem Stand) vorliegen wird. So lassen sich potenzielle Fehlerquellen für neue Software-Anwendungen oder Hardware reduzieren. Der Nachteil ist jedoch, dass Nutzer einzelne – und vor allem problematische – Updates nicht mehr auslassen können. Kommt es zu einem solchen Fall, müsste der Nutzer schon den gesamten Sammel-Patch für den jeweiligen Monat entfernen, was wiederum Tür und Tor für Sicherheitsrisiken öffnet. Für Unternehmen gibt es über den Windows-Update-Katalog (nicht der automatische Windows-Dienst) aber immerhin noch die Möglichkeit, nur angepasste, sicherheitsrelevante Update-Pakete zu erhalten.