Sparkurs
Netflix: Massive Kostensenkungen geplant - Weniger Geld für Filme und Serien
Streaming-Dienst Netflix steht vor einem Umbruch: Das Unternehmen will Hunderte Millionen US-Dollar sparen, was insbesondere zulasten der Auswahl an Filmen und Serien gehen könnte.

Netflix hat turbulente Monate hinter sich: Nach der Einführung der Zusatzgebühr für Account-Sharing, wonach Nutzer für das Teilen des Kontos bis zu acht Euro mehr im Monat zahlen "dürfen", quittierten Kunden in Spanien die gestiegenen Kosten mit mehr als einer Million Kündigungen. Di...
Netflix hat turbulente Monate hinter sich: Nach der Einführung der Zusatzgebühr für Account-Sharing, wonach Nutzer für das Teilen des Kontos bis zu acht Euro mehr im Monat zahlen "dürfen", quittierten Kunden in Spanien die gestiegenen Kosten mit mehr als einer Million Kündigungen. Die Verpflichtung, wieder schwarze Zahlen zu schreiben, macht aber bei Netflix nicht nur vor der Kundschaft halt; vielmehr wolle man im Jahr 2023 bis zu 300 Millionen US-Dollar einsparen, wie das Wall Street Journal berichtet.
Das ambitionierte Ziel soll allerdings nicht wie zunächst befürchtet durch Mitarbeiterentlassungen erreicht werden. Stattdessen geht es dem Katalog an Filmen und Serien an den Kragen. Dem WSJ-Bericht zufolge sollen hauptsächlich Produktionskosten gesenkt und weniger Lizenzen eingekauft werden, was wiederum zu einer geringeren Auswahl an Titeln führen dürfte.
Schon Ende März wurde klar, dass Netflix seine Originals betitelten Eigenproduktionen einschränken will. Gerade kleinere Produktionen werden eingestampft - wie Bloomberg erklärt, solle bei kommenden Filmen und Serien dafür ein deutlich größerer Fokus auf die Qualität der Netflix Originals gelegt werden. Grundsätzlich bleibt die Lage bei Netflix also angespannt, schließlich gab es auch bei der Produktion der fünften Staffel von Stranger Things keine positiven Neuigkeiten: Aufgrund eines Autorenstreiks stehen die Dreharbeiten an der finalen Season von Stranger Things derzeit still.
In den vergangenen Jahren stiegen die Ausgaben für Content auf Netflix immer weiter. Im Jahr 2021 erreichte man einen Höchstwert von 17,5 Milliarden Dollar, während 2022 immer noch 16,7 Milliarden in die Produktionen investiert wurde. Fraglich ist, ob der neue Sparkurs nun das Ende für teure Investitionen wie etwa Gray Man oder Red Notice (jeweils 200 Millionen Dollar) bedeuten könnte - oder ob man zukünftig lieber wieder einkauft statt selbst zu produzieren.