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WLAN Repeater

Router-Verbindung verbessern und verstärken - so geht's

Wir zeigen, wie Sie Ihr WLAN mit einem Repeater verstärken, wie Sie ihn im Heimnetzwerk einsetzen und worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Autor: Michael Seemann • 10.3.2014 • ca. 7:30 Min

WLAN-Repeater
WLAN-Repeater
© Amir Kaljikovic - Fotolia.com

In folgendem Artikel erfahren Sie, wie WLAN-Repeater die Leistung Ihres Routers im Heimnetzwerk verstärken und verbessern können, wenn die Verbindung schwächelt.Jeder Anwender kennt das Problem, wenn das Funknetz des Routers in einem bestimmten Zimmer nicht mehr verfügbar ist. Da...

In folgendem Artikel erfahren Sie, wie WLAN-Repeater die Leistung Ihres Routers im Heimnetzwerk verstärken und verbessern können, wenn die Verbindung schwächelt.

Jeder Anwender kennt das Problem, wenn das Funknetz des Routers in einem bestimmten Zimmer nicht mehr verfügbar ist. Das kann an zu vielen Wänden, an Geschossdecken oder anderen Hindernissen in der Verbindungsstrecke liegen - oder weil Router und Client einfach zu weit voneinander entfernt sind. Solche drahtlosen Verbindungsschwierigkeiten im Heimnetz lassen sich mit einem sogenannten "WLAN-Repeater" beheben.

Haben Sie ein solches Geräte korrekt eingerichtet und an der richtigen Stelle in Ihrem Haushalt positioniert, erhalten Sie damit ein erheblich reichweitenstärkeres WLAN. Das Wort "Repeater" lässt sich im Deutschen mit "Wiederholer" oder "Verstärker" übersetzen. Ein WLAN-Repeater ist somit eine Art Funkverstärker, der das schwache Funksignal des Routers so verstärkt, dass auch weiter entfernte WLAN-Clients Empfang bekommen.

Funk- oder Reichweitenverstärker

Manche Hersteller verwenden anstelle von Repeater auch den Ausdruck "Range Extender", was sich mit "Reichweiten-Verstärker" übersetzen lässt. Der Repeater oder Range Extender wird in der Regel etwa auf halber Strecke zwischen WLAN-Router und WLAN-Endgerät in eine freie Steckdose gesteckt. Dabei stellt das Gerät zunächst eine drahtlose Verbindung zum WLAN-Router her. Hierbei spricht man auch von einer WLAN-Bridge oder -Brücke, da die Verbindung zum Router mit WLAN-Funk überbrückt wird.  

Die so hergestellte drahtlose Verbindungsbrücke reicht der Repeater dann wiederum per Funk an entfernt liegende Endgeräte weiter. In dieser zweiten Funkverbindung verhält sich der Repeater dann allerdings wie ein Access Point, also ähnlich dem Access Point im WLAN-Router. Die Einrichtung eines WLAN-Repeaters ist inzwischen denkbar einfach geworden. Jedes Gerät in unserer Marktübersicht ist mit einem WPS-Knopf ausgestattet. Stecken Sie den Repeater in eine Steckdose, warten Sie einen Moment, dann drücken Sie den WPS-Knopf am Repeater und anschließend den WPS-Knopf am Router. Kurz darauf ist der Repeater bereits mit dem verschlüsselten WLAN Ihres Routers verbunden. Im Prinzip ist Ihr WLAN-Repeater damit bereits einsatzfähig.

Wlan Repeater
Der Range Extender (Repeater) auf halber Verbindungsstrecke schlägt die Brücke zwischen dem WLAN des Routers (links) und den WLAN-Clients (rechts).
© Zyxel.com

Gleiche oder verschiedene WLANs

Manche Repeater übernehmen bei der Verbindung mit dem Router automatisch dessen SSID und WPA-Passwort und verwenden diese Daten für das eigene WLAN, mit dem sich dann wiederum die Clients verbinden. Damit spannt der Repeater ein zum Router-WLAN identisches WLAN-Netz auf. Das hat den Vorteil, dass sich alle Clients im Heimnetz, die bereits über die WLAN-Zugangsdaten zu Ihrem Router verfügen, sofort und ohne zusätzliche Einstellungen mit dem Repeater verbinden können.  

Andere Repeater-Modelle behalten jedoch einen eigenen WLAN-Namen (SSID) und ein eigenes Passwort. Für die Verbindung zum Repeater benötigen Sie dann jeweils einen zusätzlichen Eintrag in jedem WLAN-Client. Außerdem müssen Sie das WPA-Passwort für die Verbindung vom Client zum Repeater manuell eintragen - die WPS-Taste am Repeater funktioniert in der Regel nur für die Verbindung zwischen Repeater und Router. Besitzt der Repeater voreingestellte Zugangsdaten, sind diese meist auf dem Gehäuse abgedruckt.

Fritzbox als WLAN-Repeater

Wer eine zweite Fritzbox mit integriertem 802.11n-Access-Point besitzt, kann dieses Gerät so einstellen, dass es als WLAN-Repeater arbeitet. Dazu muss allerdings auch der Hauptrouter (Basisstation) das neue von AVM eingeführte Repeater-Verfahren unterstützten. Aktuell ist diese neue Verbindungstechnik nur in AVM-Routern mit FritzOS-Firmware integriert. Sie können Ihren zweiten AVM-Router also nur dann als Repeater verwenden, wenn auch der neue Router eine Fritzbox ist, und wenn beide Geräte die FritzOS-Firmware installiert haben.

Um eine Fritzbox als Repeater zu konfigurieren, verbinden Sie sich per Ethernet-Kabel mit einem LAN-Port dieser Fritzbox, und schalten Sie diese am unteren Rand der Bedienoberfläche in die erweiterte Ansicht. Nun lässt sich das Menü "WLAN / Repeater" öffnen. Sobald Sie die Betriebsart vom voreingestellten "Basisstation" auf "Repeater" umschalten, klappt eine Liste mit verfügbaren WLAN-Basisstationen herunter.

Allerdings lassen sich nur WLAN-Router auswählen, die das moderne Verfahren zur Reichweitenverlängerung auch tatsächlich als Basisstation unterstützen - und das sind derzeit, soweit uns bekannt ist, nur Fritzboxen mit FritzOS-Firmware. Setzen Sie also in der Liste der WLAN-Geräte ein Häkchen vor den WLAN-Namen (SSID) des Fritzbox-Hauptrouters, und tragen Sie darunter bei "WLAN-Netzwerkschlüssel" das Passwort für die WPA-Verschlüsselung ein. Nach einem Klick auf "Übernehmen" erscheint die Bestätigung, dass der Fritzbox-Router nun als WLAN-Repeater arbeitet.

Fritzbox als WLAN-Repeater
Eine Fritzbox lässt sich auch als Repeater betreiben, sofern der Hauptrouter (Basisstation) ebenfalls eine Fritzbox ist.
© Hersteller

Wer einen herkömmlichen Repeater als WLAN-Erweiterung oder Überbrückung einsetzt, muss sich allerdings mit einer entscheidenden Einschränkung anfreunden: Bei der Übertragung von Daten über den Repeater wird die theoretisch zur Verfügung stehende Übertragungsbandbreite halbiert. Der Grund: Innerhalb einer Funkzelle kann immer nur ein Teilnehmer gleichzeitig senden. Bei einer direkten WLAN-Verbindung ist der WLAN-Kanal nach Sendung eines Datenpakets an den Client sofort wieder freigegeben.

Ist ein Repeater zwischengeschaltet, geht das Paket zunächst zum Repeater, und dann vom Repeater zum Client. Während dieser Zeit muss der Router warten, da der Übertragungskanal noch nicht freigegeben ist. Erst wenn der zweite Übertragungsweg vom Repeater zum Client abgeschlossen ist, kann der Router das folgende Paket senden. Dies betrifft alle WLAN-Repeater, die ausschließlich in einem Frequenzband funken können, nämlich dem 2,4-GHz-Band. In unserer Marktübersicht sind das alle Geräte, die die WLAN-Standards "802.11b/g/n" unterstützen und in der Zeile "Dualband-Repeater" den Eintrag "nur 2,4 GHz" tragen.

Dualband-Repeater

Viele Hersteller bieten inzwischen Repeater an, die ähnlich wie Routern oder WLAN-Adaptern in beiden WLAN-Frequenzbändern übertragen können, nämlich im 2,4-GHz- und im 5-GHz-Band. Das 5-GHz-Band ist vor allem auch deshalb interessant, da es nicht so stark frequentiert oder "überlaufen" ist, wie das 2,4-GHz-Band. Allerdings muss bei Dualband-Repeatern zwischen mehreren Übertragungsmöglichkeiten oder "Varianten" unterschieden werden, die einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Verbindungsleistung haben.

Auf den ersten Blick sind die unterschiedlichen Varianten der im Handel erhältlichen Dualband-Repeater nämlich kaum zu unterscheiden. Diese Variante der Dualband-Repeater unterstützt das 2,4-GHz- und das 5-GHz-Band,  kann jedoch entweder nur das eine oder nur das andere Frequenzband nutzen. Wenn ein solcher Repeater bei 2,4 GHz funkt, dann läuft die Verbindung zum Router über 2,4-GHz und ebenso die Verbindung zu den WLAN-Clients.

Schaltet man den Repeater auf 5-GHz-Betrieb um, so erfolgen die Verbindung zum Router und die Verbindung zu den Clients über 5-GHz-WLAN. Doch aufgepasst: Ein WLAN-Client mit 2,4-GHz-Adapter kann sich dann nicht mit dem Repeater verbinden. In der Marktübersicht tragen diese Repeater im Feld "Parallelbetrieb in beiden Bändern" ein "Nein".

Parallelbetrieb von 2,4 und 5 GHz

Die zweite Variante der Dualband-Repeater unterstützt das 2,4-GHz- und das 5-GHz-Band, kann aber im Gegensatz zu Variante 1 in beiden Bändern gleichzeitig funken. Verbindet man einen solchen Dualband-Repeater über eine zweifache WLAN-Verbindung mit einem echten Dualband-Router, können sowohl 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Clients über den Repeater drahtlos ins Heimnetz gelangen.

Allerdings ist jede Verbindung immer nur auf ein Frequenzband festgelegt. Das bedeutet: Das Notebook, das im 5-GHz-Band mit dem Repeater verbunden ist, wird auch nur über 5 GHz an den Router weitergeleitet. Das Smartphone, das per 2,4 GHz mit dem Repeater kommuniziert, wird nur über 2,4 GHz an den Router weitergeleitet. In unserer Marktübersicht tragen diese Repeater im Feld "Parallelbetrieb in beiden Bändern" ein "Ja". Die derzeit leistungsfähigste Variante der Dualband-Geräte unterstützt das 2,4-GHz- und das 5-GHz-Band, wobei der Repeater bei Übertragungen vom Client zum Router oder anders herum zwischen den Bändern wechseln kann.

2,4 und 5 GHz im Wechselbetrieb

Ein Beispiel: Der Repeater ist über 2,4 GHz mit dem Access Point des Routers verbunden. Das Notebook ist über 5-GHz-WLAN mit dem Repeater verbunden. Überträgt man eine Datei vom Notebook ins Heimnetz (etwa zur NAS usw.), so werden die Daten vom Notebook zum Repeater im 5-GHz-Band übertragen, vom Repeater zum Notebook hingegen im 2,4-GHz-Band.

Diese sogenannte Crossband-Technik unterstützen nur wenige, meist höherpreisige WLAN-Repeater. Der Vorteil: Mit Crossband wird die Datenrate der Verbindung über den Repeater nicht mehr halbiert. Voraussetzung ist allerdings, dass für die beiden Funkstrecken Repeater-Router und Repeater-Client jeweils das andere Band genutzt wird. In unserer Marktübersicht sind laut Herstellerangaben die Modelle von Netgear, Belkin und Asus Crossband-fähig.

Tipps zum Repeater-Kauf

Ganz gleich, für welchen WLAN-Repeater Sie sich letztendlich entscheiden: Ob das Gerät tatsächlich die von Ihnen gewünschte Strecke mit ausreichender Übertragungsleistung überbrücken kann, wissen Sie immer erst dann, wenn Sie das Gerät zu Hause eingerichtet und an verschiedenen Stellen ausprobiert haben.  

Wir empfehlen Ihnen deshalb dringend, dass Sie die gewünschten Verbindungstrecken vor dem endgültigen Kauf zunächst testen. Oder Sie lassen sich beim Kauf eines Repeaters vom Händler ein Rückgaberecht einräumen. Falls Sie die Ware online bestellen, steht Ihnen grundsätzlich ein zweiwöchiges Rückgaberecht zu, sofern Sie den Repeater beim Testen nicht beschädigen.