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Technik extrem: isf

Warum TV-Kalibration wichtig ist

Die Organisation isf kämpft seit Jahren für ein besseres Bild bei Beamern und TV-Geräten. Jetzt ist video nicht nur für Kalibrationen zertifiziert, sondern sogar offizieller Berater.

Autor: Roland Seibt • 23.9.2013 • ca. 3:10 Min

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© isf / Archiv

Die isf (Imaging Science Foundation Inc.) wurde 1994 von Joel Silver gegründet. Zwar ist er nicht Hollywoods Blockbuster-Produzent gleichen Namens, doch eine fast ebenso schillernde Persönlichkeit, die den Mehrwert eines perfekten Bildes gut zu verkaufen weiß. Seitdem setzt er sich für normgerec...

Die isf (Imaging Science Foundation Inc.) wurde 1994 von Joel Silver gegründet. Zwar ist er nicht Hollywoods Blockbuster-Produzent gleichen Namens, doch eine fast ebenso schillernde Persönlichkeit, die den Mehrwert eines perfekten Bildes gut zu verkaufen weiß. Seitdem setzt er sich für normgerechte, natürliche Bildeinstellungen in TV-Geräten, Projektoren und Monitoren von Grafik-Workstations bis hin zu medizinischen Instrumenten ein.

Er hat dafür über Jahre weltweit Tausende Kalibratoren ausgebildet beziehungsweise von seinen Instruktoren ausbilden lassen. Ein Kalibrator muss nach mehrtägigem Kurs in einer Prüfung nachweisen, dass er Grundwissen über Bildtechnik und ihre Optimierung besitzt und dieses auch anwenden kann, um jedem TV-Gerät ein besseres Bild zu entlocken. Joel hat sogar TV-Hersteller wie LG, Panasonic und Philips dazu bewegen können, zwei isf-Einstellungen in Top-TV-Geräten zu integrieren, die sich vom Profi optimal kalibrieren und dann gegen Manipulationen sperren lassen.

Kalibration
Jedes Display baut seine Wiedergabe aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau auf, die klar definierte Positionen in diesem CIE-Diagramm besitzen. Das kann man nachmessen und meist justieren.
© Weka

Ansprüche an die Bildqualität

Ebenfalls seit fast zwanzig Jahren setzt sich video für die Verbesserung der Bildqualität in der Unterhaltungselektronik ein. Damals wurden die ersten Messungen entwickelt, die den Herstellern der Fernseher zeigten, wenn etwas mit der Qualität nicht stimmt. Es folgte dann auch eine entsprechende Benotung im Testbericht.

Technik extrem: Bitrate

Nun haben sich seit Jahren die Verfahren, technischen Ansprüche und der Einsatz für ein normgerechtes Bild von der isf und bei der video parallel entwickelt und zeigen viele Gemeinsamkeiten. Die video-Redaktion begrüßt den isf-Modus in Fernsehern ausdrücklich und hat sich in zahlreichen Beratungsgesprächen mit den TV-Herstellern für Methoden zur Bildverbesserung eingesetzt. Dazu zählen neben den Implementierungen der vielen professionellen Einstellungsmöglichkeiten auch die Vorgabe sinnvoller Werks-Settings und die Differenzierung zwischen Home Mode und Shop Mode (Vorführmodus).

Empfehlungen für eine gute Qualitätsabstimmung (optimale Einstellungen) geben wir bei allen TV-Tests, eine richtige Kalibration kann das jedoch nicht ersetzen. Hier liegt es an Effekten wie Serienstreuung, abweichenden Parametern je Firmware-Version und an den Zuspielern, warum jede Signalkette in Kombination kalibriert werden sollte, um ein wirklich perfektes Ergebnis zu bekommen. Eine Liste der hierfür ausgebildeten isf-Kalibratoren finden Sie unter www.imagingscience.com . Leider wird das Thema Kalibration in Deutschland unterschätzt, obwohl der Qualitätsunterschied zwischen einem optimierten Gerät und der Werkseinstellung enorm sein kann.

isf
Auf der Webseite der isf, www.imagingscience.com, erhält man Infos über die Bildoptimierung und wer sie durchführen kann. www.imagingscience.eu ist spezialisiert auf Deutschland.
© Weka

Ist Kalibration nötig?

Eigentlich sollte ein TV-Hersteller eine möglichst gute Bildqualität von vornherein in die Geräte integrieren. Doch leider wirken diese natürlichen, normgerechten Einstellungen auf den ersten Blick eher langweilig gegenüber dem reißerischen Shop Mode. Erst auf den zweiten Blick, meist nach dem Kauf, sollte beispielsweise auffallen, dass Inhalte fehlen, weil dunkles Grundrauschen unterdrückt wird, oder dass das Bild kantig wirkt, weil die Schärfe überzogen ist. Dann ist es noch unnatürlich flächig, weil die Artefakte der Schärfeerhöhung glattgebügelt werden müssen. Doch zu Hause fehlt der direkte Vergleich und man schiebt es dem Sender in die Schuhe. Dass das dynamisch übertriebene Werksbild die Augen anstrengt, fällt auch erst nach einigen TV-Abenden zu Hause auf.

Download: Testbilder in Ultra HD

Dabei ist der erste Schritt in Richtung gutes Bild schnell getan. Bei der Installation nutzt man den Home Mode und wechselt danach auf eine Voreinstellung namens Kino, Film, Cinema oder Movie. Dann sind 90 Prozent der Arbeit erledigt, und das ist nicht zuletzt der isf und den Testern von video zu verdanken, die eine solche Voreinstellung seit zwanzig Jahren fordern. So gut wie jeder moderne Top-TV zeigt nun schnell ein gutes Bild.

Joel Silver
Joel Silver: Der Bildguru gründete 1994 die isf und predigt seitdem erfolgreich Herstellern, Händlern und Kunden die frohe Botschaft vom perfekt abgestimmten Bild.
© Weka

Bei jedem Test werden Fernseher und Beamer im Labor von video kalibriert, um wirklich die beste Leistung zu bringen. Und wir honorieren bei unseren Bewertungen, wenn eine Werkseinstellung nahe am Optimum des Gerätes liegt. Diese Kalibrationen haben wir eigentlich schon immer entsprechend den Vorgaben der isf durchgeführt, ohne sie zu kennen. Erst jetzt haben wir am Kurs für Fortgeschrittene (Level II) teilgenommen und dabei festgestellt, dass wir seit Jahren "in dasselbe Horn blasen". Das Seminar, das im Juni in Aalen stattfand, war nicht nur eine Bestätigung unserer Arbeit, sondern auch lehrreich. Vor allem der gegenseitige Gedankenaustausch war extrem anregend - so anregend, dass kurz nach der Veranstaltung die Zusammenarbeit intensiviert wurde.

Von video wurde der Laborleiter und Verfasser dieser Zeilen, Roland Seibt, zum technischer Berater der isf Europa berufen. Das ist eine große Auszeichnung für die jahrelange Arbeit an der Qualitätsfront und eine gute Möglichkeit, die Bemühungen beider Organisationen für eine bessere TV-Welt zu kombinieren.

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