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o2 mistet seine Handy-Tarife aus

o2: Ab heute neue Tarifstruktur - Datentarife betroffen

Einfacher, übersichtlicher und somit kundenfreundlicher - so könnte man die neue Tarifstruktur des Mobilfunk-Providers o2 zusammenfassen. Prinzipiell eine lobenswerte Strategie. Doch hinter der neuen Simplizität versteckt sich auch ein kleiner Haken. Was sich alles ändert und was neu ist, lesen Sie hier auf magnus.de.

Autoren: Redaktion pcmagazin und Andy Ilmberger • 26.5.2009 • ca. 4:25 Min

O2
Mobilfunkunternehmen O2.
© O2

Einfacher, übersichtlicher und somit kundenfreundlicher - so könnte man die neue Tarifstruktur des Mobilfunk-Providers o2 zusammenfassen. Prinzipiell eine lobenswerte Strategie. Doch hinter der neuen Simplizität versteckt sich auch ein kleiner Haken. Was sich alles ändert und was neu ist, lesen ...

Einfacher, übersichtlicher und somit kundenfreundlicher - so könnte man die neue Tarifstruktur des Mobilfunk-Providers o2 zusammenfassen. Prinzipiell eine lobenswerte Strategie. Doch hinter der neuen Simplizität versteckt sich auch ein kleiner Haken. Was sich alles ändert und was neu ist, lesen Sie hier auf magnus.de.

Bislang konnte - oder besser gesagt musste - der Kunde aus über einem Dutzend an Tarifpaketen auswählen, bis er endlich sein neues Handy überreicht bekam: Vier Pakete unter dem Banner "o2 Genion" in den Varianten S, M, L, und XL; vier Pakete namens "o2 Inklusiv" mit den Unterscheidungen 50, 100, 250 oder 500 Freiminuten pro Monat, drei Prepaid-Varianten unter dem Namen o2 Loop S/M/L und natürlich die o2 Flatrate. Die richtige Wahl glich stets einem Kampf durch einen verwachsenen Zahlen-Dschungel. Diese Tarifmodelle kommen jetzt jedoch alle vom Tisch. Ab dem 5. Mai 2009 bietet der Mobilfunk-Providers o2 nur noch drei Tarif-Pakete an: o2 o, o2 Mobile Flat und ein o2 Inklusivpaket. Genion in seiner bisherigen Form fällt weg.

O2
Mobilfunkunternehmen O2.
© O2

Wie o2 mittlerweile bekannt gab, ändern sich auch die Datentarife für mobiles Internetsurfen. Ab dem 5. Mai 2009 können sowohl Prepaid- als auch Vertragskunden mit ihrem Handy Flatrate-Surfen. Für 10 Euro monatlich steht dem Anwender ein Datenvolumen von 200 Megabyte mit der schnellen, DSL-ähnlichen HSDPA-Geschwindigkeit zur Verfügung. Nach diesen 200 MB drosselt o2 die Verbindung auf das langsamere Modem-Niveau von GPRS herunter. Auch wem Handy-Surfen zu anstrengend erscheint und lieber aufs Notebook oder Netbook ausweicht, könnte bei o2 einen maßgeschneiderten Tarif für sich entdecken. Via Prepaid-Surfstick etwa surfen Benutzer auf Wunsch nun für einzelne Kalendertage von 0 bis 24 Uhr im World Wide Web. Ein Tag kostet 3,50 Euro mit einem Datenvolumen von einem Gigabyte in HSDPA-Speed, danach bremst o2 den Datenverkehr auf gemächliche GPRS-Leistung herunter.

Um grundsätzlich erst mal Lust auf mobiles Surfen zu bekommen, verlängert o2 seine o2-Surfstick-Testaktion in Verbindung mit dem Internet-Pack-L (25 Euro pro Monat) bis zum 31. Mai. Dieses Paket kann der Kunde abchecken, ob es seinen Bedürfnissen gerecht wird und gegebenenfalls ohne Angaben von Gründen innerhalb des ersten Vertragsmonats zurückgeben. Einen detaillierten Datentarif-Vergleich der größten deutschen Mobilfunkprovider finden Sie hier unter [int:article,95909]Mobile Datentarife im Vergleich[/int]. Die Details zu den neuen Tarif-Modellen im Einzelnen:

o2 o und o2 o Prepaid

Als Tarif-Revolution kündigt o2 das neue Tarifmodell o2 o an, da es sich sowohl für Wortkarge wie auch für Normaltelefonierer oder Plappermäuler eignen soll. Der Clou an o2 o ist, dass der Kunde keine monatliche Grundgebühr mehr zahlt und sich andererseits an keine Vertragslaufzeit mehr bindet. Wer nicht telefoniert, zahlt also 0,00 Euro! Wer telefoniert, zahlt pro Minute ins deutsche Festnetz sowie in alle Mobilfunknetze pro Minute 15 Cent. Eine normale SMS kostet ebenfalls 15 Cent genauso wie die Abfrage der eigenen Mailbox - also 15 Cent pro Minute. Telefonate ins europäische Ausland oder zur Erbtante in die USA kosten 29 Cent die Minute und in den Rest der Welt 99 Cent. Ein o2-o-Vertrag kann der Kunde je nach Sympathie entweder als Postpaid- wie auch als Prepaid-Variante abschließen. Abhängig davon beträgt die einmalige Anschlussgebühr für o2 o entweder 25 Euro (Postpaid) oder 14,99 Euro (Prepaid).

o2 Mobile Flat

Die erste Variante der neuen o2-Tarife heißt "o2 Mobile Flat". Die Grundgebühr beträgt monatlich 20 Euro. Inbegriffen sind dann alle Telefonate ins deutsche Festnetz, zu allen weiteren o2-Handys sowie zur eigenen Mailbox. Gespräche in Fremdnetze kosten den Kunden pro angefangene Minute 29 Cent. Ein Anruf ins Ausland geht mit 99 Cent pro Minute zusätzlich auf die Handy-Rechnung. Wer gerne simst, zahlt Innerlandes 19 Cent pro SMS und international 29 Cent. Des Weiteren fällt zwar der Begriff Genion der Übersichtlichkeit zum Opfer, trotzdem bekommen o2-Mobile-Flat-Anwender wie von Genion-Tarifen bekannt eine eigene Festnetznummer für ihre Homezone. Die Aktivierungsgebühr beträgt einmalig 25 Euro.

o2 Inklusivpaket

Das zweite Tarif-Modell "o2 Inklusivpaket" trumpft mit einer günstigen Grundgebühr von lediglich zehn Euro auf. Darin enthalten sind dann 100 Freiminuten zum Plaudern in alle deutschen Mobilfunk-Netze. Danach kostet dann jede Gesprächsminute unabhängig vom angefunkten Netz 29 Cent - dies gilt dann auch beim Abrufen der eigenen Mailbox. Beim SMS-Versenden gibt es hingegen keine Unterschiede zwischen den Tarifen. Wie schon bei der o2 Mobile Flat kostet auch im o2 Inklusivpaket das Verschicken einer Kurznachricht innerhalb Deutschlands 19 Cent, außerhalb der hiesigen Grenzen liegt der Aufpreis bei 29 Cent. Auch die Aktivierungsgebühr liegt exakt gleich bei einmaligen 25 Euro bei Vertragsabschluss.

Der Haken am neuen o2-Tarif-Modell

Teurer dürfte o2-Kunden künftig ein neues Handy mit der angekündigten Tarifstruktur kommen. Was o2 so schön "My Handy - Wunschhandy unabhängig vom Vertrag" nennt, gleicht mittlerweile dem Prinzip einer Auto-Finanzierung: Der Kunde tätigt bei Vertragsabschluss zunächst eine Anzahlung für sein Wunschtelefon, und begleicht den Rest der Summe (immerhin) Zinsfrei in 24 Monatsraten. Mehr Subvention als 0 Prozent Zinsen auf ein Neugerät scheint o2 mit dem neuen Tarifsystem nicht mehr leisten zu wollen. Zumal bei einer Pressemeldung vom 21. April 2009 eine pauschale Monatsrate von 15 Euro (mal 24 Monate) auftaucht. Mit den somit fälligen 360 Euro plus Anzahlung kostet so manches Handy mehr als der veranschlagte Listenpreis. Dass dürfte vor allem Technikbegeisterte hart treffen, die sich im regelmäßigen Zwei-Jahres-Abstand zur fälligen Vertragsverlängerung ein neues Top-Modell zum subventionierten Spottpreis aussuchten. Aber auch Neukunden dürften sich die Konkurrenz sicherlich etwas genauer anschauen, wenn die trotz vielleicht höherer Tarife ein Handy mit dazulegen. Ob dieses Prinzip der Kundenbindung dient, wird die Praxis zeigen. Kundenbindung sieht zumindest anders aus.

Apropos neues Handy: Neben dem gefürchteten Tarif-Dschungel gibt es noch den genauso berüchtigten Begriffs- und Abkürzungs-Dschungel. Wer bei der Wahl eines neuen Handys oder auch Netbooks Gefahr läuft, sich in diesem Technik-Slang zu verheddern, für denjenigen haben wir hier in dem Artikel [int:article,94146]Mobilfunk- und Technikglossar[/int] ein hilfreiches Handy-Lexikon zusammengestellt. Dort haben wir alle wichtigen Schlagwörter rund um Handys, Smartphones und Co gesammelt und erklärt.