USB 3.0, Gigabit-LAN, SATA 3 & Co. nachrüsten: So geht's
Ob USB 3.0, Gigabit-LAN, SATA 3 oder WLAN AC: Highspeed-Schnittstellen lassen sich mit wenig Aufwand nachrüsten. Wir zeigen, wie es geht.
Windows-Gerätemanager prüfen
Um neue Schnittstellen nachzurüsten, checken Sie, was Ihr Rechner hat und was ihm fehlt. Das erfahren Sie mit Hilfe des Windows-Gerätemanagers.
Diesen öffnen Sie unter Windows 10, indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Startknopf klicken. Dann klicken Sie auf "Gerätemanager". In manchen Fällen geht die gesuchte Information bereits aus dem Gerätenamen hervor. So verrät zum Beispiel der Name "Intel(R) USB 3.0 eXtensible Hostcontroller", dass es sich bereits um einen schnellen USB-3.0-Anschluss handelt. In weniger eindeutigen Fällen googlen Sie den Gerätenamen und gelangen so an die gewünschten Infos.
PCI Express Slot als Upgrade-Voraussetzung
In Desktop-PCs ist der PCI Express Schacht (PCIe) in vielen Fällen die beste Erweiterungsmöglichkeit. Dort stecken Sie einfach einen Adapter bzw. eine Erweiterungskarte mit den gewünschten, neuen Anschlüssen ein. Allerdings müssen Sie schon im Vorfeld wissen, ob Ihr PC noch über freie PCI Express Slots verfügt. Das bringen Sie …
Speecy zeigt freie PCI-E-Slots
… mit der Software Speccy in Erfahrung, ohne den PC aufschrauben zu müssen. Die kostenlose Version von Speccy reicht. Klicken Sie links auf "Mainboard". Dann schauen Sie in der Rubrik "PCI-Data" nach Einträgen mit der Überschrift "PCI-E Slot". Steht dann hinter "Slot Usage" das Wort "Available" (verfügbar"), dann handelt es sich um einen freien Schacht.
USB 3.0 via PCMCIA
Bei Laptops ist neben einem schnellen USB-3.0-Anschluss der PC-Card-Schacht (auch PCMCIA genannt) das Mittel der Wahl, wenn es um nachträgliche Upgrades geht. Allerdings gibt es kaum noch Laptops, die diesen Schacht mitbringen. Überprüfen Sie deshalb vor dem Kauf eines Adapters, ob Ihr Laptop noch über einen PC-Card-Schacht verfügt.
USB 3.0 Upgrade
Funktion: USB ist der Standardanschluss für externe Geräte - von Maus und Tastatur über Drucker bis hin zu Festplatten, DVD-/Blu-ray-Laufwerke und das Smartphone oder Tablet.
Das bringt es: USB 3.0 überträgt Daten gut zehnmal so schnell wie USB 2.0, nämlich mit über 500 MB/s statt 60 MB/s. Das zahlt sich vor allem bei externen Laufwerken aus. Bei Maus, Tastatur und anderen Geräten, die nur wenige Daten übertragen, macht der Wechsel auf USB 3.0 keinen Geschwindigkeitsunterschied.
Upgrade am Desktop-PC: USB 3.0 rüsten Sie am Desktop-PC am besten mit einer Steckkarte für den PCIe-Schacht nach. In Frage kommt zum Beispiel der CSL USB 3.0 Controller mit 4 USB-3.0-Anschlüssen für 18 Euro.
Upgrade am Laptop: Hier verwenden Sie eine Expresscard, zum Beispiel die CSL USB 3.0 Super Speed PCMCIA 34mm mit zwei Anschlüssen. Sie benötigt eine zusätzliche Stromversorgung und wird dazu mit einem der vorhandenen USB-2.0-Anschlüsse verbunden.
SATA III / eSATA III (SATA 600) Upgrade
Funktion: SATA 3 (Serial ATA) ist der Standard-Anschluss für aktuelle Festplatten, SSD und DVD-/Blu-ray-Laufwerke.
Das bringt es: Für einen PC ohne oder mit veralteter SATA-Schnittstelle ist das Upgrade die Eintrittskarte in die Welt aktueller Laufwerke. Für die meisten Nutzer dürfte es sich aber eher um den Tausch "Neu" gegen "Alt" handeln, denn SATA gibt es schon seit 2002. Anschlüsse nach dem alten Standard SATA I lieferten maximal 150 MB/s, was für optische Laufwerke reicht. SATA II bringt 300 MB/s und genügt für Festplatten. Für die schnellsten SSD ist selbst das aktuelle SATA III mit 600 MB/s zu langsam - sie werden per PCIe verbunden. Steckt aber bereits eine SATA-III-SSD an einem SATA-I- oder SATA-II-Controller in Ihrem PC, lohnt sich das Upgrade enorm.
Upgrade am Desktop-PC: Gut und günstig ist die CSL SATA III / eSATA III Controller-Karte für rund 19 Euro. Sie bietet zwei interne SATA-Anschlüsse für Geräte, die im PC-Gehäuse stecken. Außerdem gibt es zwei externe Anschlüsse (eSATA), zum Beispiel für externe Festplatten und Brenner.
Upgrade am Laptop: Bei Laptops mit USB 3.0 gelingt das Upgrade zum Beispiel mit dem CSL USB 3.0 zu SATA Adapter. Das ist sehr bequem, mit 10 Euro auch günstig und weil USB 3.0 annähernd so schnell ist wie SATA III nur mit geringen Einbußen verbunden. Für 3,5-Zoll Laufwerke ist eine zusätzliche Stromversorgung erforderlich. Für Laptops ohne USB 3.0, aber mit PC-Card-Schacht gibt es ebenfalls SATA-Erweiterungen, zum Beispiel die InLine 1-Kanal PCMCIA Express Karte mit einem Anschluss. Bei PC-Card-Adaptern ist aber bei SATA II Schluss.
Gigabit-Lan Upgrade
Funktion: Das Netzwerkkabel ist die robuste Verbindung Ihres PCs mit dem lokalen Netzwerk und dem Internet.
Das bringt es: Fast Ethernet überträgt Daten mit maximal 100 MBit/s. Gigabit Ethernet ist mit 1.000 MBit/s zehnmal so schnell. Vor allem bei der Datenübertragung im lokalen Netzwerk zahlt sich das aus. Hingegen sind nur wenige Internet-Anschlüsse so schnell, dass sie von Fast Ethernet ausgebremst werden. Damit das Upgrade etwas bringt, müssen auch Router und andere PCs mit Gigabit-Ethernet ausgestattet sein. Außerdem müssen Ihre Netzwerkkabel die Aufschrift "Cat 5e" (oder höher) zeigen.
Upgrade am Desktop-PC: Der für den PCIe-Schacht vorgesehene Kalea Informatique Controller für 36 Euro bringt nicht nur einen Gigabit-Ethernet-Anschluss mit, sondern gleichzeitig auch noch drei USB-3.0-Anschlüsse. Außerdem ist auch für Desktop-PCs ein Upgrade per USB-3.0-auf-Gigabit-Ethernet-Adapter (nächster Absatz) denkbar. In der Praxis spielt diese Lösung keine Rolle, denn Desktop-PCs mit USB 3.0 haben so gut wie immer schon Gigabit Ethernet.
Upgrade am Laptop: Am einfachsten gelingt das Upgrade per USB 3.0, zum Beispiel mit dem Ugreen USB 3.0 auf RJ45 Gigabit Ethernet LAN Controller. Sein Haupteinsatzgebiet sind aktuelle Laptops, die ab Werk nur WLAN mitbringen. USB 2.0 scheidet aus, da es zu langsam ist für Gigabit Ethernet. Laptops ohne USB 3.0 verhilft zum Beispiel die StarTech 34mm Gigabit Ethernet ExpressCard zum schnelleren Netzwerk.
WLAN 802.11ac Upgrade
Funktion: Via WLAN gehen Millionen von PCs, Laptops, Smartphones und Tablets online, denn es erfordert kein nerviges Kabel. Es ist aber auch langsamer und störanfälliger als eine verkabelte Verbindung.
Das bringt es: Die verschiedenen Standards 802.11b, 802.11g, 802.11n und 802.11ac übertreffen einander in der Maximalgeschwindigkeit (in dieser Reihenfolge). In der Praxis haben wir per WLAN 802.11n bis zu 33 MB/s Daten übertragen, mit 802.11ac hingegen 75 MB/s. Das hilft beim Datenaustausch im lokalen Netzwerk, beim Internet-Anschluss nur, wenn er ab ca. 50 MBit/s schnell ist und mehrere Nutzer gleichzeitig surfen. Damit das Upgrade etwas bringt, benötigen Sie auch einen 802.11-ac-kompatiblen WLAN-Router. Die tatsächlichen Ergebnisse hängen stark von der konkreten Hardware, deren Konfiguration, dem Gebäude, der Positionierung der Geräte und benachbarten WLANs ab.
Upgrade per USB-WLAN-Adapter: Dieser Weg eignet sich für Desktop-PCs und Laptops gleichermaßen. Sehr günstig ist der CSL AC 1200 WLAN Stick für gut 20 Euro. Er deckt aber nur 2/3 der Bandbreite von 802.11ac ab und ist damit etwas langsamer als möglich wäre. Der ASUS USB-AC68 AC1900 deckt die vollen 1.300 MHz von 802.11ac ab, kostet mit 70 Euro aber auch deutlich mehr. Ein USB-3.0-Anschluss ist für beide Geräte Pflicht.
Upgrade per PCIe (nur Desktop-PCs): Einen guten Eindruck macht der ASUS PCE-AC68 WLAN-Adapter für den PCIe-Schacht. Das verdankt er auch einem Satz mitgelieferter Antennen, die in der Größe deutlich über das hinausgehen, was bei günstigen USB-WLAN-Adaptern üblich ist. Der Preis ist mit 75 Euro allerdings auch deutlich höher.
Bluetooth 4.1 Upgrade
Funktion: Bluetooth ist Kurzstreckenfunk und kommt zum Beispiel zum Einsatz, um Musik von Handys und PCs auf Kopfhörer zu übertragen, ein Headset anzuschließen oder die Internet-Verbindung des Handys mit dem PC oder Laptop zu teilen.
Das bringt es: Bluetooth 4.1 ist formal weniger ein Geschwindigkeits-Update. Hauptsächlich dient es der Verbesserung der Stabilität von Bluetooth-Verbindungen. Kompatible Geräte passen sich zum Beispiel an Funkstörungen aus dem Mobilfunknetz und von anderen Bluetooth-Geräten an. Letztlich kommt das aber natürlich auch der Geschwindigkeit zu Gute.
Upgrade für Desktop-PC und Laptop: Am besten per USB. Weil Bluetooth nicht besonders schnell ist, reicht sogar USB 2.0 für modernes Bluetooth 4.1. Vieler guter Bewertungen erfreut sich der Avantree Leaf Bluetooth 4.1 Adapter für rund 30 Euro.