So wird 2D zu 3D

1. Original importieren und Tiefe abschätzen
Szene für Szene wird analysiert, und dabei wird abgeschätzt, wie weit die nächsten und die fernsten Objekte entfernt sind, und wie viele Ebenen es geben soll.

2. Objekte isolieren
Ein relevantes Objekt, beispielsweise ein Schauspieler oder die Raumwand, wird freigestellt (grafisch isoliert und maskiert), damit es getrennt vom Rest des Bildes bewegt werden kann.

3. Tiefe einstellen
Die Tiefe in der 3D-Darstellung wird erzeugt, indem ein Objekt auf dem ausgegebenen Bild für ein Auge nach links und für das andere Auge nach rechts verschoben wird. So geht es in den Schirm hinein oder kommt heraus.

4. Löcher stopfen
Wird ein Objekt verschoben, entstehen dahinter leere Bereiche. Diese können automatisch gefüllt werden, beispielsweise durch Strecken oder Kopieren des Hintergrunds. Besser ist es, alles manuell neu zu zeichnen.

Die finale Qualität
Hier ist das erste 3D-Ergebnis zu sehen, das eine automatische Konvertierung ausspuckt. Obwohl Objekterkennung und Tiefensteuerung bereits detailliert abgeschlossen sind, sind schnell Fehler zu erkennen, die den 3D-Eindruck massiv stören.
Am rechten Bein wie auch an der rechten Hand erkennen wir, dass das Strecken des Hintergrunds eine massive Verzerrung der weißen Linie hervorruft. Beim linken Bein fehlt eine Kante gleich ganz, weil sie hinter dem Bein versteckt war. Der linke Arm erscheint durch das Strecken total verwaschen. Das kritische 3D-Objekt ist in diesem Falle aber der Hintergrund, der tief im Raum liegt, sodass das gesamte Bild nach rechts verschoben werden muss. Links ensteht ein schwarzer Balken. Er wird durch eine Vergrößerung der kompletten Szene entfernt.

So sieht das endgültige Ergebnis nach der Bearbeitung durch den Stereografen aus. Artefakte wie im vorherigen Bild treten in allen billigen 3D-Konvertierungen auf. Sie kommen daher, dass Löcher entstehen, wenn ein Objekt in den Raum gesetzt, also im Bild verschoben wird. Solche Fehler muss der Stereograf erkennen und beheben. Das JVC-Tool bietet einige Einstellungsmöglichkeiten, um das Füllen der Löcher anzupassen, doch wenn das nicht reicht, muss alles manuell nachgezeichnet werden.