So verbessern Sie Ihr Notebook

Tipp 1: Erweitern Sie den Arbeitsspeicher
Ob und wenn ja wie viel Arbeitsspeicher (RAM) Sie aufrüsten können, hängt entscheidend vom Prozessor, vom Betriebssystem und vom Chipsatz ab. Wie viel RAM in Ihrem Notebook steckt, können Sie mit dem Tool SIW ("System Information for Windows") von der Heft-DVD feststellen. Bei 32-Bit-Windows-Systemen sind maximal zwei Speicherriegel mit je zwei GByte sinnvoll. Mehr ließe sich ohnehin nicht adressieren. Zudem sollten die beiden verbauten Module identisch sein, was also im Normalfall bedeutet, dass Sie die vorhandenen Module ausbauen und durch zwei identische, größere ersetzen sollten.
Eine gezielte RAM-Suche ist bei memoryxxl möglich. Auch hier suchen Sie ganz einfach Ihr Notebook aus der Liste und bekommen kompatible Speichermodule angezeigt. Anhand der dort aufgelisteten Details zum Modul können Sie dort oder natürlich auch woanders gezielt bestellen. Der Preis für ein 1-GByte-Modul liegt im Moment bei knapp über 20 Euro, der eines 2-GByte- Moduls etwas ber 30 Euro. Die Investition bewegt sich also im Rahmen. Der Einbau des Arbeitsspeichers ist in der Regel sehr unkompliziert.
Suchen Sie die Klappe auf der Unterseite des Gehäuses, hinter der die Speichermodule stecken, und schrauben Sie die Klappe auf. Sie entfernen die oder das eingesteckte Modul(e), indem Sie die beiden Halterungen an den Seiten nach außen drücken. Das Modul springt ein wenig nach oben, Sie können es nun ganz einfach herausziehen. Beim Einstecken der neuen Module müssen Sie auf die Aussparung an der Kontaktleiste achten, die dafür sorgt, dass Sie das Modul keinesfalls verkehrt herum einstecken können. Schieben Sie das Modul in den Sockel und klicken es herunter, bis die Seitenhalterungen fest einrasten.

Tipp 2: Ersetzen Sie die Festplatte durch eine SSD
Flash-basierte Solid-State-Platten ("SSD") sind nicht nur schneller als ihre mechanischen Brüder, sie sind auch leiser, verbrauchen etwas weniger Strom, entwickeln fast keine Abwärme und sind unempfindlich gegen Erschütterungen, was gerade in mobilen Geräten wie Notebooks ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Hauptnachteil der modernen Speicherplatten ist der Preis. Während eine klassische Notebook-Festplatte mit 500 GByte Kapazität mit etwa 80 Euro zu Buche schlägt, kostet eine SSD mit "nur" 240 GByte Kapazität zwischen 200 und 300 Euro. Auf das GByte bezogen, ist die SSD also um den Faktor sieben teurer. Dennoch lohnt die Anschaffung, falls Sie Ihr Notebook nicht zum Speichern riesiger Datenmengen verwenden. Welche Größe die neue SSD haben sollte, hängt natürlich von Ihren Ansprüchen und vom Platzbedarf ab. Wer sein Notebook "nur" zum Arbeiten verwendet und nur ein, zwei HD-Filme mit auf Reisen nimmt statt einer ganzen Videothek, der hat mit einer 240er- oder 256er-Platte in der Regel mehr als genug Kapazität.
Welche Festplatte in Ihrem Notebook verbaut ist und welchen Anschluss die Platte hat, zeigt Ihnen das Tool SIW im Bereich "Storage Devices" an. "Disk 0" bezeichnet die Festplatte, die ein Serial-ATA-Interface besitzen sollte. Fast alle Notebooks verfügen über 2,5-Zoll-Platten. Stellen Sie sicher, dass die neue Platte über eine höhere Kapazität als die eingebaute verfügt oder aber, dass zumindest der belegte Speicher die Kapazität der neuen Platte nicht erreicht. Im Notfall müssen Sie also Daten löschen oder auf einen externen Datenspeicher verschieben.
Der Umzug der Daten auf eine neue SATA-Platte ist nicht besonders kompliziert. Für diesen Workshop verwendeten wir eine Patriot Wildfire mit 240 GByte Kapazität, ein externes USB-Festplattengehäuse für 2,5-Zoll-Platten für knapp 20 Euro sowie das Gratistool HDClone, das Sie in der Version 4.1 von der Webseite www.miray.de herunterladen können. Das Tool benötigen Sie aber nur, wenn Sie Ihr Windows komplett von der alten auf die neue Festplatte "umziehen" möchten. Eine in vielen Fällen bessere Alternative ist die komplette Neuinstallation des Betriebssystems auf die neue Festplatte. Das nimmt zwar deutlich mehr Zeit in Anspruch, dafür ist Ihr Windows danach aber auch taufrisch. Für den Umzug schließen Sie Ihre SSD-Platte im USB-Gehäuse ans Notebook an, starten HDClone und wählen im ersten Fenster den "Kopiermodus" sowie "Laufwerk zu Laufwerk" aus. Bei Quelllaufwerk wählen Sie Laufwerk #1 und bei Ziellaufwerk die USB-Platte. Nach Beendigung des Kopiervorgangs fahren Sie Ihr Notebook herunter und trennen es vom Strom. Jetzt tauschen Sie die Festplatten: Die alte Platte wird ausgebaut und stattdessen die SSD in das Notebook-Gehäuse geschoben. In das Festplattengehäuse kann nach dem Umzug die alte Festplatte einziehen und als externes Speichermedium dienen.
Im Praxistest verschaffte die SSD unserem Testnotebook, einem Dell XPS M1330, einen gehörigen Geschwindigkeitsschub. So verkürzte sich der Systemstart von knapp 1,5 Minuten auf weniger als 30 Sekunden. Programme wie Photoshop oder Capture NX starteten deutlich schneller. Und noch ein Vorteil: Während die alte Festplatte bei jedem Zugriff deutlich hörbar klackerte, hört man eine SSD nicht.

Tipp 3: Setzen Sie neuere WLAN-Standards ein
Ältere Notebooks haben oft kein integriertes Blue-tooth-Modul. Zum Glück lässt sich Bluetooth mithilfe eines USB-Adapters jedoch sehr einfach und mit minimalstem finanziellem Einsatz nachrüsten. Etwa 5-10 Euro kosten die Adapter, die kaum größer sind als ein Cent-Stück und - sofern genügend USB-Anschlüsse vorhanden sind - problemlos dauerhaft im Notebook verbleiben können. Über WLAN dürfte dagegen jedes Notebook verfügen, allerdings bei älteren Modellen nicht nach dem aktuellen und schnellsten 802.11n-Standard. Es ist ohne große Probleme möglich, die vorhandene Mini PCI-WLAN-Karte durch eine schnellere zu ersetzen, aufgrund fehlender Antennen allerdings nicht mit der maximal möglichen Geschwindigkeit. WLAN-Module nach 802.11g-Standard, wie sie in älteren Notebooks verwendet wurden, senden und empfangen die Daten theoretisch mit maximal 54 Mbit/s, während 802.11n bis zu 600 Mbit/s erreicht. Stellen Sie zunächst über SIW (Hardware/Network Adapters) fest, ob Ihr Notebook tatsächlich nur mit G-Standard funkt. Lokalisieren Sie die Klappe auf der Unterseite Ihres Notebooks, hinter der sich der Slot mit dem WLANModul befindet, und sehen Sie nach, welche Karte dort verbaut ist. Die Karte können Sie nun problemlos gegen eine schnellere gleicher Bauform ersetzen. Ein kleines Hindernis stellt die Antenne dar. Eine 802.11g-Karte ist mit zwei Antennen verbunden, der 802.11n-Standard benötigt für die volle Geschwindigkeit jedoch derer drei. Es ist unwahrscheinlich, dass ein älteres Notebook über einen dritten Antennenanschluss verfügt - eine neue 802.11n-Karte würde mit den zwei vorhandenen Antennen aber immer noch mit sehr flotten 300 Mbit/s funken. Schnell genug und das bei einer Investition von nicht einmal 15 Euro.

Tipp 4: Bauen Sie ein neues optisches Laufwerk ein
Bei den meisten Notebooks lässt sich ein altes optisches Laufwerk durch ein neues ersetzen. In fast allen Notebooks kommen genormte Slimline-Laufwerke zum Einsatz, die mit einer Schraube an der Bodenplatte befestigt sind. Ist die Schraube gefunden und entfernt, wird das alte Laufwerk aus seinem Steckplatz geschoben und vom Anschluss getrennt. Bei neueren Geräten ist das zumeist ein Micro-SATA-Anschluss, ältere Notebooks verfügen dagegen über einen SATA-Anschluss. Soll dort ein neues Laufwerk mit Micro-SATA-Anschluss zum Einsatz kommen, benötigt man einen 16- auf 22-Pin-Adapter. Der kostet zwar nur wenige Euro, benötigt aber seinerseits etwas Platz, sodass im ungünstigsten Fall der Einbau aus Platzmangel scheitern kann! Stellen Sie vor dem Kauf des neuen Laufwerks sicher, dass die Abmessungen mit denen des Vorgängers identisch sind. Bleibt noch die Blende. Diese ist an die Schublade des alten Laufwerks geklippt und lässt sich leicht entfernen, allerdings passt sie vermutlich nicht an das neue Laufwerk. Somit ist oft etwas handwerkliches Geschick gefragt, um die Blende an der Schublade des neuen Laufwerks anzubringen.