Schnelle Notebboks für Full-HD-Gaming

Der Testsieger: MSI GT70PH-i789BW7H
Seit einiger Zeit konzentriert sich MSI bei Notebooks vor allem auf den Gaming-Sektor. Das aktuelle Spitzenmodell ist das GT70 mit Nvidia GeForce GTX 675M. Bei der 3D-Performance ordnet sich das 1799-Euro-Notebook damit hinter den drei Mobilrechnern mit AMD-Grafik ein, es erreicht im 3DMark11 3518 Punkte gegenüber etwa 5800 Punkten beim AMD Radeon HD 7970.
Crysis 2 kann man mit 35 fps aber noch einigermaßen flüssig spielen. Glänzen kann das GT70 bei der Festplattenperformance: Denn hier besteht das 128 GByte große Systemlaufwerk aus zwei mSATA-SSDs im RAID-0-Verbund, die atemberaubende 913 MByte/s in erreichen. Zusätzlich findet eine 750-GByte-Hitachi-HDD Verwendung.
Interessante Features für passionierte Gamer sind die Gaming-Netzwerkkarte für bessere Pings und das individuell beleuchtbare SteelSeries-Keyboard. Sehr gut ist das Audio-System mit Subwoofer, das in Zusammenarbeit mit mit dem High-End-Boxen-Hersteller Dynaudio entwickelt wurde. Den Testsieg erzielt das GT70 nicht zuletzt durch seine für ein Gaming-Notebook außerordentlich lange Akkulaufzeit von mehr als fünf Stunden.

One M73-2N und MySN XMG P702 Pro
Die mobilen Gaming-Rechner von One und Schenker Notebooks basieren auf dem Clevo P170EM. Kleinere Hersteller ohne eigene Entwicklungsabteilung nutzen gern solche Barebones, die sie dann komplettieren und mit ihrem Firmenlabel versehen. Da beide Geräte nicht nur die AMD Radeon HD 7970, sondern auch noch die gleiche, schnelle Crucial-SSD nutzen, bewegen sich die Leistungswerte auf dem selben, sehr hohen Niveau.
Beim Gehäusedesign und vor allem der Qualität des Touchpads kann das Duo aber nicht mit den Markengeräten mithalten. Gut ist jedoch das Onkyo-Soundsystem. Differenzen gibt es bei Ausstattung und Preis: Das mit 1650 Euro relativ günstige One M73-2N verfügt über üppige 16 GByte RAM und den einzigen Blu-ray-Brenner im Testfeld, das mit 1800 Euro teuere MySN XMG P702 Pro "nur" über acht GByte und ein Blu-Ray-Combo-Drive.

Alienware M17xR4
In den USA sind die Geräte des inzwischen zu Dell gehörenden Gaming-Spezialisten Alienware schlicht Kult. Wer ein auffälliges Gaming-Notebook sucht, der ist mit dem 2100 Euro teuren Alienware M17vR4 gut bedient. Praktisch jedes Detail, angefangen von den an Alien-Augen erinnernden Lautsprechergittern an der Front, über die Tastatur und das Touchpad bis hin zum Alienkopf als Netzschalter, kann verschiedenfarbig beleuchtet werden. Das hochwertige Chassis besteht aus einer Magnesium-Legierung, Keyboard und Touchpad sind haptisch sehr gut.
In unserem Testgerät steckt mit der AMD Radeon HD 7970 die schnellste Grafikkarte im Test, die auch in den Geräten von Schenker Notebooks und One zu finden ist. Sie setzt sich in der Leistung klar von den Nvidia-Chips in den Geräten von Asus, MSI und Samsung ab. So kann man anspruchsvolle Games wie Crysis 2 in der 1920er-Auflösung mit 45 fps flüssig spielen. Erst die Nvidia GeForce GTX 680M kann der Radeon das Wasser reichen, war zum Testzeitpunkt aber noch nicht verfügbar.
Als Systemplatte kommt im Alienware eine 64 GByte große SSD zum Einsatz, dazu dient eine 500-GByte-HDD als zusätzlicher Datenspeicher. Der Rest des Testfeldes bietet hier mehr Speicherplatz. Zudem ist die Samsung-SSD mit 251 MByte/s nicht übermäßig schnell, was auch Punkte bei der Systemleistung kostet. Die Akkulaufzeit liegt mit 179 Minuten im MobileMark 2007 im unteren Bereich des Testfeldes. Pluspunkte bei der Ausstattung bringen dagegen der Intel-WLAN-Adapter mit Wireless-Display-Unterstützung sowie der HDMI-Eingang.
Das Display gehört zwar zum spiegelnden, aber farbintensiven Glossy-Typ und ist leuchtstark genug, um auch bei Sonnenlicht noch ein erkennbares Bild zu liefern. Beim Sound begnügt sich Alienware nicht mit einem üblichen HD-Audio-Codec, sondern hat eine Sound Blaster Recon 3Di eingebaut. Die Klipsch-Lautsprecher liefern auch ohne Subwoofer einen satten Sound.

Asus G75VW
Mit der von uns getesteten Top-Version des Asus G75VW kann man nicht nur 3D-Spiele spielen, man kann sie auch in 3D betrachten. Möglich ist das durch die Kombination aus der beiliegenden Nvdia-Shutterbrille und dem 120-Hz-Display im G75VW. Asus setzt mit einer 3D Vision 2 die neue Generation der 3D-Brille ein, die ein helleres Bild liefert. Allerdings steckt im Asus mit einer GeForce GTX 670M ausgerechnet die langsamste Grafik im Testfeld.
Aktuelle DX11-Titel wie Crysis 2 sind im 3D-Modus und Full-HD nicht mehr spielbar, man ist mit der Brille auf ältere DX10-Spiele und 3D-Blu-ray beschränkt. Aber auch ohne 3D-Modus ist das 2100-Euro-Notebook bei der Spieleperformance nur halb so schnell wie die Spitzenreiter mit AMD-HD7970-Grafik. Punkten kann das Asus-Gerät bei der Ausstattung. Die schnelle Lite-On-SSD bietet mit 256 GByte die größte Kapazität unter den SSDs im Testfeld, sie wird durch eine Terabyte-HDD von Seagate ergänzt.
Die große und schnelle SSD beschert dem G75VW den mit 19.349 Punkten höchsten Wert im Anwendungsbenchmark PCMark Vantage. Das graue, mit einer schwarzen, gummierten Handballenablage versehene Asus sieht vergleichsweise dezent aus. Das mit einem soliden Kexboard und einem großformatigen Touchpad ausgestattete Gerät bleibt auch bei intensiver Benutzung kühl.

Samsung NP700G7C-S01DE
Als einziger Hersteller verzichtet Samsung auf den Einsatz einer SSD als Systemplatte, sondern rüstet das NP700G7C mit zwei Terabyte-HDDs aus. Die kleine 8-GByte-SSD dient nur als Express-Cache für ein schnelleres Aufwachen aus dem Ruhezustand. Die fehlende SSD wirkt sich auch auf die Systemleistung aus, die absolut mit 10260 Punkten im PCMark Vantage aber immer noch sehr hoch ist. Bei der 3D-Performance liegt das Samsung mit seiner GTX 675M im Mittelfeld, für praktisch alle Spiele ist es schnell genug.
Das Alu-Gehäuse, das Touchpad und die beleuchtete Tastatur des 1749 Euro teuren Samsung liegen qualitativ auf einem hohen Niveau. Ein nettes Extra ist der Modus-Wählschalter, der unter anderem die Bildschirmhelligkeit und die Farbe der Tastenbeleuchtung anpasst. Im Gaming-Modus wechselt sie von Weiß nach Blau. Zudem werden Hintergrund-Tasks pausiert, die bei Spielen stören können.