Panorama-Fotos erzeugen

Schwenkfehler: Die eigenartige Wasserrad-Konstruktion ist das Ergebnis eines leicht vermeidbaren Aufnahmefehlers - für Panorama-Aufnahmen drehen Sie sich sich immer nur in eine Richtung, sonst gefährden Sie das korrekte Stitching der Einzelbilder.
1. Ausrüstung zusammenstellen
Für Panorama-Fotografen eignen sich grundsätzlich alle Kameras. Ideal wäre eine Spiegelreflexkamera mit einer sehr guten Festbrennweite. Eine Brennweite um 35 mm (Kleinbildäquivalent) vermittelt einen sehr natürlichen Eindruck.
Beachten Sie, dass sehr viele Kameramodelle eine Brennweitenverlängerung haben. Die für unsere Beispiele verwendete Nikon D5100 macht so aus dem 24-Millimeter-Kleinbildobjektiv - an sich bereits ein Superweitwinkel - ein 36-Millimeter-Weitwinkel.
Problematisch ist die sehr starke Verzeichnung von Superweitwinkeln. Bei Teleobjektiven könnte die geringe Schärfentiefe für unscharfe Aufnahmen sorgen. Gute Panoramafotos lassen sich zwar auch aus der Hand erzielen - wesentlich besser wird das Ergebnis jedoch, wenn Sie ein stabiles Stativ verwenden.
Die alte Fotografen-Weisheit "Wer aus der Hand fotografiert, knipst, wer ein Stativ einsetzt, fotografiert" gilt ganz besonders für Panorama-Fotos. Für Panoramafotos bietet sich ein Video-Schwenkkopf an, am besten mit integrierter Wasserwaage und einer Gradeinteilung. Insbesondere für Panoramen mit mehreren Reihen übereinander herrscht "Stativ-Pflicht".
Anhand der Wasserwaage richten Sie das Stativ aus. Die Gradeinteilung kann auch dazu dienen, unnötig viele Fotos zu vermeiden, wenn Sie sich nach ihr orientieren. Alternativ können Sie dazu auch einen Kompass verwenden.

Fotos: Peter Knoll. Alle Fotos dieses Beitrags entstanden mit Genehmigung und freundlicher Unterstützung des Deutschen Museums, München.
2. Fotos schießen
Beim Fotografieren selbst können viele Fehler passieren. Achten Sie insbesondere auf gleichbleibende Lichtverhältnisse - sehr problematisch vor allem bei Außenaufnahmen, bei denen sich die Belichtungsverhältnisse laufend ändern. Fertigen Sie daher stets mindestens drei Serien an.
Die etwas besseren Panorama-Tools können zwar die unterschiedliche Belichtung nachträglich anpassen - zu 100 Prozent funktioniert diese Belichtungskorrektur aber nicht immer und erfordert eventuell sogar zeitraubende, händische Nacharbeit mit einem Bildbearbeitungsprogramm.
Die aufgenommenen Fotos müssen sich teilweise überlappen; der Überlappungsbereich sollte mindestens ein Drittel des Bildes betragen, damit die Software ausreichend übereinstimmende Bildinformationen zum richtigen Zusammenfügen bekommt.
Nehmen Sie die Fotos in einer Richtung auf, etwa im Uhrzeigersinn. Vermeiden Sie unbedingt ein "Zurückschwenken" - beim Zusammenfügen von aufeinander folgenden Fotos, deren Reihenfolge nicht stimmt, könnte dies zu eigenartigen Ergebnissen führen.
Um einen größeren Bildbereich abzudecken, bietet sich wie im Beispiel an, hochformatig zu fotografieren. Durch den größeren Bildbereich lässt sich auch der Ausschnitt leichter optimal einstellen. Achten Sie darauf, die Kamera nicht zu verkanten.
Wenn Sie mehrere Panorama-Serien schießen, fällt die Auswahl leichter, wenn Sie zwischen den Serien ein Foto mit aufgesetztem Objektivdeckel schießen.

Projektionsfläche: Unter Projection lässt sich die Perspektive genauer einstellen.
3. Fotos vorbereiten
Um Panorama-Fotos vorzubereiten, macht es oft Sinn, eine Serie in einen eigenen Unterordner zu kopieren. Einige Programme zum Erzeugen von Panoramafotos bieten die Option, zusätzlichen Arbeitsspeicher zuzuweisen - gerade bei vielen hoch auflösenden Einzelbildern ist dies ratsam. Im Image Composite Editor findet sich diese Funktion etwas versteckt unter Tools/Options.

Arbeitsspeicher satt: Für größere Panoramafotos lohnt es sich, dem Programm ausreichend viel RAM zuzuweisen.
4. Fotos zusammenfügen
Programme wie der Image Composite Editor bieten in der Regel mehrere Optionen, Fotos zusammenzufügen; gelegentlich können Sie sogar die Überlappung manuell feintunen.
Im Image Composite Editor lassen sich Panoramen wahlweise aus einer Videodatei oder aus Einzelbildern erzeugen. Wenn Sie eine Panorama-Aufnahme aus mehreren Reihen übereinander erzeugen wollen, wählen Sie New Structured Panorama - diese Option bietet sich zudem an, um etwa ein großes Gebäude aus zahlreichen Einzelbildern zusammen zu setzen.
Mit New Panorama fahren Sie am besten, wenn Sie ein Breit- oder gar 360-Grad-Foto erzeugen wollen. Unter Stitch wählen Sie aus unterschiedlichen Voreinstellungen für die Kamerabewegung; Meist führt bereits Automatic zum überzeugendsten Ergebnis.
Über das Würfelsymbol (Adjust the panoramas projection and orientation) lassen sich manche Fehler der Automatik einfach korrigieren, beispielsweise ein auf dem Kopf stehendes Panorama um 180 Grad drehen. Klicken Sie auf Projection/Perspective, drehen Sie das Panoramabild und wählen Sie Sphere (Horizontal).
Abschließend beschneiden Sie das Panoramafoto und speichern es wahlweise auf Festplatte. Oder Sie laden es via kostenlosem Photosynth ins Web. Erweiterte Optionen - darunter das Heranzoomen - bietet das Deep Zoom Tileset.