Testverfahren
Neues Testverfahren - Verzeichnung
Eine exakte Ausrichtung horizontal wie vertikal vor der Mitte des Testcharts ist Voraussetzung für sinnvolle Ergebnisse bei der Verzeichnungsmessung. Die vier Quadrate dienen der Auswertungssoftware zur Orientierung.

Gegenüber dem unverzeichneten Bild links ändert sich die Abbildung in der Bildecke, wenn Verzeichnung ins Spiel kommt: Nimmt beispielsweise die effektive Brennweite zum Rand ab, schrumpfen die Quadrate an eben diesem Rand. Weil der Abstand zur Bildmitte bei jedem der Kreuzungspunkte nun unterschiedlich ist, wirkt die Verkleinerung verschieden stark und eine tonnenförmige Durchbiegung entsteht. Zugleich sind die Abstände am Rand kleiner als der Sollwert und so kommt ein negatives Vorzeichen vor den Messwert. Die kissenförmige Verzeichnung im rechten Bild zeigt die genau umgekehrten Verhältnisse.

Ein Sonderfall ist die sogenannte Schnurrbart-Verzeichnung, bei der die Durchbiegung über den Bildfeldradius mal kissen- und mal tonnenförmig ist wie in diesen Beispiel. Hier wird der größte Wert ermittelt und für die Punktewertung herangezogen.


Die Verzeichnungswerte werden für die vier Bildquadranten gemittelt und dann geglättet dargestellt. Der hier gezeigte Verlauf ist typisch für viel Zoom-Objektive: Kräftig tonnenförmig im Weitwinkel (blaue Kurve) und leicht kissenförmig im Tele (grün).

Die nach den acht "Beinen" Spider genannten Diagramme zeigen die Grenzauflösung für jedes einzelne Achtel eines Siemenssterns. Im Idealfall erscheint hier ein großes, gleichmäßiges Achteck. Weil die Auflösung in tangentialer und radialer Richtung sehr unterschiedlich ausfallen kann, ergeben sich vor allem an den Bildrändern mitunter auch wild gezackte Figuren. Die Prozentzahlen beschreiben die Auflösung bezogen auf die theoretisch erreichbare Nyquist-Grenze. Deswegen bleiben sie auch abgeblendet und in der Bildmitte unter 100 %.