Kostenpflichtige Android Navi-Apps

ALK: Der Copilot lässt sich dank übersichtlichem und zackig reagierendem Menü problemlos bedienen.
ALK Copilot Live: Gut und günstig
Der Copilot von ALK ist erfreulich preiswert, aber trotzdem eine Top-Navi-App - also nicht nur eine Option für Sparfüchse. Den Copilot des US-amerikanischen Anbieters ALK gab es für Handys schon lange vor der Smartphone-Ära. Die neueste Version Copilot GPS ist zunächst sogar kostenlos als Kartenbetrachter mit Routing-Funktion erhältlich, inklusive einer Region Europas, für die man innerhalb der App auch die Karten aufs Gerät laden und ausprobieren kann.
Erst wenn man navigieren will, werden Gebühren ab 25 Euro fällig. Ganz Europa kostet noch einmal extra. Die Preise sind absolut fair, denn der Copilot führt sehr zuverlässig, wobei er mehrere Routen anbietet und zackig rechnet. Die Funktionen stellen selbst anspruchsvollste Nutzer zufrieden: Vom Zeitpunkt der Abbiegeanweisungen bis zur Routenoptimierung über mehrere Zwischenziele hinweg kann man alles Mögliche konfigurieren.
Die Menüs bleiben dabei erfreulich übersichtlich und reagieren schnell auf Eingaben. Völlig neu gestaltet wurde die Staudarstellung mit einer seitlichen Infoleiste; das Verkehrsabo von Navteq Traffic kostet zusätzlich zehn Euro pro Jahr. Die sind gut investiert, denn im Alltagstest kam der Copilot fast an den Stauprimus von Tomtom heran. Fazit: Viel Navi für wenig Geld!

ALK: Die ausgereifte Kartendarstellung verkneift sich Show-Mätzchen, die Stauleiste rechts informiert perfekt.

Navigon Europe: Die Nahverkehrs-Navi "Urban Guidance" kennt sich auch mit S-Bahn-Plänen aus.
Navigon Europe: Der Testsieger
Auch auf Android-Smartphones sammelt Navigon die meisten Punkte - dank präziser Zielführung und toller Kartendarstellung. 60 Euro kostet die Navigon-App für Android in der Europa-Version. Wenn man per In-App-Kauf noch die Verkehrsinformationen, die Kartenaktualisierung "Fresh Maps" und die neue und sehr gelungene ÖPNV-Nahverkehrsunterstützung (die nur für wenige Städte verfügbar ist) hinzukauft, kostet der Spaß deutlich über 100 Euro.
Eine lohnende Investition, denn Navigon ist die App mit der präzisesten Zielführung: Die Ansagen kommen auf den Punkt, man kann unter drei zur Auswahl errechneten Routen wählen, neben der Karte zeigt die App viele Informationen zur Strecke - eine bewährte Mischung aus Design und Übersicht. Die klar gestalteten Menüs mit einem wischbaren Zielmenü machen die Bedienung aller Funktionen leicht: Vom Zwischenziel über die Facebook-Anbindung bis hin zur individuellen Gestaltung der Route ist alles auf Anhieb verständlich.
Einzig die Qualität und Aufbereitung der Verkehrsmeldungen hat in unseren Tests nicht restlos überzeugt. Ein besonderes Angebot erhalten Kunden der Telekom, die sich mit der "Select Telekom 13Edition" eine Light-Version gratis herunterladen können. Damit lässt sich Deutschland erkunden - bei Bedarf kann man per In-App-Kauf schrittweise aufrüsten.

Navigon Europe: Die Optionen im Hauptmenü lassen sich mit dem Finger auswählen und verschieben.

Route 66 ist eine Hybrid-Navigation: Alle Karten stehen via Internet zur Verfügung, können aber auch auf das Gerät geladen werden.
Route 66: Hybrid-Navavigation
Android only: Vor allem optisch punktet Route 66. Route 66 war auf Smartphones mit Symbian- und Windows-Mobile-Plattform schon vor einigen Jahren führend, die aktuelle Version ist auf diversen Android-Smartphones als 30-Tage-Testversion vorinstalliert. Danach zahlt man acht Euro pro Monat oder 49 Euro unbegrenzt.
Route 66 ist eine Hybrid-Navigation: Alle Karten stehen offboard via Internet zur Verfügung, können aber auch dauerhaft aufs Gerät geladen werden, damit man unterwegs nicht mehr online gehen muss. Das Highlight ist der "Follow me"-Kameramodus, bei dem die Strecke und ein virtuelles Auto zum Hinterherfahren direkt in das von der Smartphone-Kamera eingefangene Bild der Straße projiziert werden.

Sygic: Verspielt und bunt zeigt sich die Navigations-App von Sygic. Die 3D-Darstellung ist beeindruckend, kostet aber Speicher.
Sygic: Für Grafik-Fans
Verspielt und bunt: Die App von Sygic ist schnell und bietet jede Menge Funktionen. Die App des slowakischen Anbieters Sygic ist zunächst kostenlos ladbar. Für sieben Tage kann man den Dienst testen, danach werden mindestens 20 Euro für die Sprachnavigation in einer ausgewählten Region fällig; ganz Europa kostet 45 Euro, Kartenmaterial für die ganze Welt 80 Euro.
Dafür bekommt man eine beeindruckende 3-D-Darstellung - wofür die App allerdings auch extrem viel Speicher braucht. Zusammen mit den vielen Details und den Sonderziel-Icons wirkt die Karte aber überladen. Ein Trumpf: Für den zehn Euro pro Jahr teuren Verkehrsdienst nutzt Sygic die HD-Traffic-Stauinfos von Tomtom - hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Typisch Tomtom: Die Kartendarstellung auf der Android-Version ist nicht völlig neu, aber modern.
Tomtom: Mit den Besten Verkehrsmeldungen
Die Tomtom-Navigation ist für Vielfahrer unverzichtbar. Das Kartenmaterial der je nach Version zwischen 50 (DACH) und 70 Euro (Europa) teuren Tomtom-App ist schlicht hervorragend: Dank der "IQ Routes"-Technologie werden die tatsächlich auf der Strecke gefahrenen Geschwindigkeiten zur Routenberechnung herangezogen, woraus die App den schnellsten oder benzinsparendsten Weg errechnet.
Außerdem sagt sie die Ankunftszeit meist auf den Punkt genau voraus. Dank des kostenpflichtigen Staudienstes HD-Traffic (5 Euro pro Monat oder 30 Euro pro Jahr) verlieren auch Behinderungen und Staus ihren Schrecken: In zahlreichen Tests hat HD-Traffic seine Vormachtstellung bei den Staudiensten bewiesen.
Im Idealfall wird der Beginn eines Staus auf weniger als 100 Meter genau bestimmt. Ein Stauhorizont an der Seite der Karte gibt Auskunft über den Verkehrsfluss. Zusammen mit der Ansicht auf der Karte kann man sich auf Umleitungen meist verlassen und wertvolle Zeit sparen.

Schick: Im Hauptmenü der App hat sich Tomtom ein wenig von seinen Go-Modellen inspirieren lassen.

Wisepilot: Klassische Offboard-Navigation mit einem Abo-Modell.
Wisepilot: Das Navavi-Abo
Wisepilot baut auf einem Abo-Modell auf: Vor Beginn lädt Wisepilot die Karten und die Route aus dem Internet, die Nutzung kostet sechs Euro pro Monat oder 28 Euro unbegrenzt. Wisepilot ist an sich ordentlich gemacht, die Karten sind von hoher Qualität, die App ist mit 17 MByte erfreulich klein - und besonders auf die Sonderzielsuche hat der Hersteller großen Wert gelegt. Doch am Ende fehlen die Argumente, wieso man hierfür Geld bezahlen sollte - denn die Sprachführung ist träge und die Bedienung umständlich. Da sind kostenlose Apps auch nicht schlechter.