Kostenlose Android Navi-Apps
Kostenlose Android Navi-Apps

Google Maps: Weltweit kostenlos
Google Maps ist Standard auf Android-Smartphones und weltweit kostenlos. Dank der tiefen Integration ins Betriebssystem ist die Benutzerfreundlichkeit überragend: Die App lässt sich aus allen Teilen des Systems mühelos starten; man kann auch aus allen Teilen Adressen übergeben. Die Funktionen der App wurden schrittweise aufgerüstet, sodass man nun auch die Route in Maßen konfigurieren kann - doch an die kostenpflichtigen Apps kommt Google Maps in Sachen Funktionalität nicht heran.

Umso mehr gefällt die Möglichkeit, Ziele per Sprache einzugeben. Die Navigation klappt - eine schnelle Internetverbindung vorausgesetzt - so flüssig und reibungslos, dass es eine Freude ist. Ob Karten- oder Satellitenbildansicht, die Optik bleibt stets übersichtlich. Allerdings konnte die Sprachausgabe im Computer-Stakkato wenig überzeugen.
Staumeldungen werden in Form von eingefärbten Straßen zwar angezeigt, auf die Route wirken sich die Meldungen jedoch nicht aus. Man kann auch Kartenbereiche direkt aufs Gerät laden, doch das spart nur Datenvolumen, ohne Internet ist keine Routenberechnung möglich. Als Gelegenheitsnavigation ist Google durchaus ausreichend; wer viel Auto fährt, greift zu einer anderen Lösung.

M8: kostenlos, aber präzise
Bunt, umfangreich und erstaunlich präzise präsentiert sich M8 im ersten Test. Vor allem auf die Sonderziele legt Telmap viel Wert - hier gibt es Empfehlungen von Yelp, Kaufda, Tripadvisor und das Örtliche, optisch schön in Ordner sortiert. Über "Navigieren" gelangt man direkt zur Zieleingabe, dauerhaft ohne Extrakosten, außer der nötigen Datenflatrate.
Ausgefeilte Funktionen wie Zwischenziele oder den Zugriff auf das Telefonbuch gibt es zwar nicht, aber die Zieleingabe ist immerhin direkt mit der Sprachsteuerung des Smartphones verknüpft. Ganz Europa kostet angeblich extra, war im Test aber komplett frei verfügbar.

Die Karte selbst ist ebenfalls bunt und freundlich gestaltet und scrollt butterweich über das Display - das kann sich absolut sehen lassen. Die Sprachführung klingt etwas verhalten, beherrscht aber die Aussprache von Straßennamen über Text-to-Speech. Besonders bemerkenswert: Wohl dank der verwendeten Karten von Tomtom unterlief M8 während des gesamten Testparcours kein einziger grober Fehler. Die App ist also rundum zu empfehlen.

Mapfactor: Onboard kostenlos
Bei Mapfactor hat man die Wahl: kostenlos oder kostenpflichtig? Gleich nach dem Start fordert der Mapfactor Navigator zur Auswahl auf: Will man die kostenlose Open Street Map verwenden oder für 15 Euro pro Land oder 20 Euro für ganz Europa Tomtom-Karten nutzen? Egal, wie man sich entscheidet: Die Karte muss zunächst auf das Gerät heruntergeladen werden und steht dann auch ohne Internetverbindung zur Verfügung.
Wir haben uns für die kostenlose Variante entschieden. Zwar ist das Mapfactor-Menü ganz ordentlich gestaltet und die Bedienung geht grundsätzlich in Ordnung, doch die altbackene Kartengrafik und die müde Sprachausgabe machen wenig Lust auf mehr. Noch dazu forderte uns das System mitten in einer Kurve zum Wenden auf: "Sie fahren in die falsche Richtung". So etwas darf nicht passieren. Unser Tipp: Die App noch etwas reifen lassen ...

Navfree: Die ganze Welt onboard
Navfree: kostenlos, aber trotzdem mit Onboard-Karten. Navfree für Android trägt den vielversprechenden Namenszusatz "World". Und der verspricht nicht zu viel: Alle weltweit verfügbaren Karten können ohne einen Cent in die App geladen werden. Allerdings wird Werbung eingeblendet - die zum Teil wichtige Schaltflächen verdeckt. Möglich machen dies die kostenlosen Karten von Open Street Map.
Die App macht vor allem optisch viel daraus: Die Kartendarstellung steht den teuren Kauf-Apps fast in nichts nach. Kostenlos und schön - das war's dann aber auch schon mit den Vorzügen. Unterwegs muss man mit Navfree GPS Live stets vor merkwürdigen Routen auf der Hut sein, die Sprachausgabe ist zu unpräzise, die umfangreichen Menüs und Funktionen sind unübersichtlich.
Auch ruckelt die Karte hier und da, obwohl sie auf dem Gerät gespeichert ist. Mit Google kann Navfree qualitativ nicht mithalten - und wer unbedingt Onboard-Karten haben will, der sollte lieber ein paar Euro ausgeben. Auch die bald gegen Aufpreis erhältlichen Staumeldungen werden daran nichts ändern können. Für einen Urlaub in der Fremde ist Navfree GPS Live trotzdem eine Option.

V-Navi: Gehört zum Telefonbuch
Wer "Das Telefonbuch" der Telekom als App installiert hat, kann V-Navi kostenlos nutzen. Als klassische Offboard-Navigation hat V-Navi keine Kartendaten mit an Bord, jede Route wird vor Fahrtbeginn via Internet auf das Gerät geladen - eine Datenflat ist also Pflicht.
Das Gebiet beschränkt sich auf Deutschland, Österreich und die Schweiz; wer in ganz Europa navigieren will, muss dies per In-App-Kauf freischalten. V-Navi funktioniert im Alltag ordentlich, ohne jedoch durch besonders ausgefeilte Funktionen oder ein spezielles Design aufzufallen.
Es beherrscht die Navigationsgrundfunktionen und kann bei der Zieleingabe auf die Kontakte im Smartphone zugreifen, Staumeldungen oder Ähnliches gibt es jedoch nicht. Auch im Test schlug sich V-Navi passabel, fiel jedoch mit einigen falschen Ansagen unangenehm auf.

Waze: Facebook als Navi
Die Community wächst: Jeder Nutzer erscheint auf Wunsch mit einem Avatar auf der Karte, kann seine aktuelle Laune wählen, Punkte und Gutscheine sammeln und sich mit Freunden verbünden.
Diese Community sorgt auch für Verkehrssicherheit: Über die App kann man den anderen Wazern Gefahren wie Staus oder Unfälle, aber auch Polizeikontrollen oder - rechtlich in einer Grauzone angesiedelt - Blitzer melden. Ebenfalls verfügbar sind Benzinpreise; doch da sich die Anzahl der Waze-Nutzer in Deutschland noch in engen Grenzen hält, sind die Daten nicht sonderlich aktuell.
Ganz ordentlich funktioniert dafür die eigentliche Navigation: Die App berechnet auf Wunsch mehrere Routen zur Wahl, das Kartendesign gibt sich dezent und auch mit der Sprachausgabe kann man leben. Obacht ist jedoch beim Fahren geboten: Hier und da will Waze über Feldwege leiten oder wählt unnötige Umwege.