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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Autor: Gabriele Fischl • 2.2.2012

Mehr als sieben Jahre hat Helmut Dietl an seiner
1

Zettl

V: Warner, D 2011, R: Helmut Dietl, D: Michael Bully Herbig, Dieter Hildebrandt, Senta Berger u.a.

Laufzeit: 109 Min.

FSK: 0

Wertung: enttäuschend

© 2011 Warner Bros. Ent.
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2

Zettl

Eigentlich hätte der Baby Schimmerlos in dieser so apostrophierten "Kir Royal"-Fortsetzung ja mit von der Partie sein sollen. Aber Franz Xaver Kroetz wollte den legendären Münchner Klatschreporter aus den 80-ern dann doch nicht noch einmal spielen. Weil das Drehbuch für ihn keine jungen Weiber und keinen Porsche vorsah, echauffierte sich Filmemacher und Schimmerloserfinder Helmut Dietl. Weil das Buch ein "schreckliches Desaster" sei mit zu viel Menschenverachtung und zu wenig Humor, entgegnete Kroetz, der kurz vor Drehbeginn ausstieg und dieser Totgeburt, das muss man nun leider sagen, dadurch wahrscheinlich den Rest gab. Nachdem die Arbeiten am Film, der einmal "Berlin-Mitte" heißen sollte, sieben Jahre lang die Medienlandschaft auf Trab hielten, ist "Zettl", benannt nach der von Bully Herbig gespielten Hauptfigur, ein ziemliches Desaster.

Kino-Kritik: Zettl

© 2011 Warner Bros. Ent.
3

Die Kunst zu gewinnen - Moneyball

V: Sony, USA 2011, R: Bennett Miller, D: Brad Pitt, Jonah Hill, Ken Medlock u.a.

Laufzeit: 133 Min.

FSK: 0

Wertung: überzeugend

© 2011 Sony Pictures Releasing GmbH
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4

Die Kunst zu gewinnen - Moneyball

Sportfilme haben in den deutschen Kinos so gut wie nie Erfolg. Und wenn es sich bei dem Sport, wie in diesem Fall, gar noch um Baseball handelt, ist man geneigt, für "Moneyball" eine mehr als düstere Prognose abzugeben. Zumal Regisseur Bennett Miller hier nicht etwa ein fiktives Märchen erzählt, an dessen Ende eine Truppe von Underdogs freudestrahlend den Pokal in den Himmel reckt, den sie dem übermächtigen Favoriten eine Sekunde vor Schluss dann doch noch entreißen konnten. Nein, "Moneyball" erzählt eine wahre Geschichte. Und definiert "Sieg" und "Niederlage" auf seine Weise.

Kino-Kritik: Die Kunst zu gewinnen - Moneyball

© 2011 Sony Pictures Releasing GmbH
Klassisch:
5

Dame, König, As, Spion

V: Studiocanal, D / GB / F 2011, R: Tomas Alfredson, D: Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy u.a.

Laufzeit: 127 Min.

FSK: 12

Wertung: überzeugend

© Studiocanal
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6

Dame, König, As, Spion

Natürlich würden sie es nie zugeben. Doch in sehr, sehr schwachen Momenten erinnern sich sicher nicht wenige Thrillerautoren wehmütig an die Zeit des Eisernen Vorhangs zurück. Über 40 Jahre lang ließ sich bequem auf die Russen zurückgreifen, wann immer eine mehr oder weniger konkrete Bedrohung für die westliche Welt gebraucht wurde. Doch so lange sich Hollywood an seinem Lieblingsfeindbild festklammerte - James Bond zehrte 1995 in "Goldeneye" noch von den Resten des Kalten Krieges, Indiana Jones gar 2008 - diese Zeiten sind vorbei. Oder? Ungerührt versetzt die John-Le-Carre-Verfilmung "Dame, König, As, Spion" zurück in die Zeit, in der die Bösewichte im Film noch nicht arabisch sprachen.

Kino-Kritik: Dame, König, As, Spion

© Studiocanal
Zwei Knarren, Latex-Look und eisblaue Augen: Selene (Kate Beckingsale) geht auf die Jagd.
7

Underworld Awakening

V: Sony, USA 2012, R: Mans Marlind, Bjorn Stein, D: Kate Beckinsale, Stephen Rea, Michael Ealy u.a.

Laufzeit: 88 Min.

FSK: 16

Wertung: überzeugend

© 2012 Sony Pictures Releasing GmbH
Ein Engelchen mit teuflischen Kräften: Eve (India Eisley).
8

Underworld Awakening

Sage nur kein Sterblicher, das Thema Vampire holt keinen Werwolf mehr hinter dem Ofen hervor: Über 25 Millionen Dollar spielte "Underworld Awakening" am ersten Wochenende in den USA ein. Dabei macht die schöne Kate Beckinsale eigentlich auch diesmal nur das, was sie in der nun insgesamt schon vier Filme umfassenden Düster-Reihe ihres produzierenden Ehemanns Len Wisemen immer tat: hässliche Lykaner umnieten und sich in hautenger Lack- und Lederkluft durch eine sinistre Welt ballern. Aber weil die sexy Vampirella Selene erstmals in 3D vorstellig wird und die brutale Horrormär (FSK 16) mit geradezu absurder Detailbesessenheit auf die volle Wirkung der neuen Technik hin inszeniert wurde, ist die Spitze der US-Kinocharts gar keine sonderliche Überraschung - mehr Schauwert hatte noch keine einschlägige Produktion zu bieten.

Kino-Kritik: Underworld Awakening

© 2011 Sony Pictures Releasing GmbH
Wie alle Filme von Hans Weingartner ist auch die Geschichte von
9

Die Summe meiner einzelnen Teile

V: Wild Bunch, D 2011, R: Hans Weingartner, Cüneyt Kaya, D: Peter Schneider, Timur Massold, Henrike von Kuick u.a.

Laufzeit: 118 Min.

FSK: 12

Wertung: ausgezeichnet

© Wild Bunch
Martin (Peter Schneider) lernt von Viktor (Timur Massold, rechts) - auch wie man lacht. Die zwei Obdachlosen werden zu einem guten Team, leben im Wald.
10

Die Summe meiner einzelnen Teile

Peter Schneider ist einer dieser klassischen Nebendarsteller, dessen Gesicht man kennt, aber nicht zuordnen kann. Das könnte sich ändern: Regisseur Hans Weingartner traute dem 36-Jährigen eine aufreibende Hauptrolle zu, und der Leipziger spielt sie bemerkenswert. "Die Summe meiner einzelnen Teile" ist ein spannendes Experiment über einen Mann, der beruflich und gesellschaftlich den Halt verliert und ihn mit Hilfe eines Jungen wieder findet. Es ist eine Geschichte über die Schaltkreise im Kopf, den Kampf der Synapsen. Auch wenn es verwirrend wird, sollte man bei diesem psychologisch motivierten Film ruhig hinschauen, denn der Österreicher Weingartner studierte Gehirnforschung, bevor er sich dem Kino widmete.

Kino-Kritik: Die Summe meiner einzelnen Teile

© Wild Bunch
Irgendwo zwischen
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Sex on the Beach

V: Universum, GB 2011, R: Ben Palmer, D: Simon Bird, Joe Thomas, James Buckley u.a.

Laufzeit: 96 Min.

FSK: 16

Wertung: enttäuschend

© Universum Film
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Sex on the Beach

Die Briten fahren gerne in Urlaub. Billig muss er sein, und inklusive Strand für den obligatorischen Sonnenbrand. Zudem dürfen Clubs, lange Partynächte und viel Alkohol nicht fehlen. Das Ziel lautet: Saufen. Und vielleicht ein bisschen Geschlechtsverkehr. Nur durch die Mutmaßung, dass in derart gängigen Klischees doch mehr Wahrheit steckt, als der Queen lieb sein kann, wäre zu erklären, warum die (hoffentlich gewollt) schlechte Teenieklamotte "Sex On The Beach" schon jetzt als erfolgreichste britische Komödie der letzten zehn Jahre beworben wird.

Kino-Kritik: Sex on the Beach

© Universum Film