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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Autor: Gabriele Fischl • 15.12.2011

Frisch, fröhlich, frei:
1

Mission: Impossible - Phantom Protokoll

V: Paramount, USA 2011, R: Brad Bird, D: Tom Cruise, Simon Pegg, Jeremy Renner u.a.

Laufzeit: 132 Min.

FSK: 12

Wertung: ausgezeichnet

© 2011 Paramount Pictures
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2

Mission: Impossible - Phantom Protokoll

Die Masken waren die heimlichen Stars der TV-Serie. Wenn die IMF-Agenten ihre Himmelfahrtskommandos übernahmen, gab es immer jemanden, der sich ein Gummigesicht über den Kopf zog und als Imitator eines Bösewichtes selbigen aufs Kreuz legte. Auf diese Masken wird in der vierten Kino-"Mission: Impossible" verzichtet. Niemand kann sich hier verstecken. Fünf Jahre nach seinem letzten Auftritt als IMF-Agent Ethan Hunt sieht Hauptdarsteller (und Produzent) Tom Cruise also immer aus wie Tom Cruise - selbst als russischer General. In "Mission: Impossible - Phantom Protokoll", dem besten Film der Reihe, werden die Figuren auf ihre Funktion reduziert - sie sind ganz einfach Superagenten, Computerfreaks und Bösewichte. Das tut dem rassigen Weihnachtsblockbuster von Regisseur Brad Bird unheimlich gut.

Kino-Kritik: Mission: Impossible - Phantom Protokoll

© 2011 Paramount Pictures / David James
Nicht neu, aber unterhaltsam:
3

Rubbeldiekatz

V: Universal, D 2011, R: Detlev Buck, D: Matthias Schweighöfer, Alexandra Maria Lara, Detlev Buck u.a.

Laufzeit: 113 Min.

FSK: 12

Wertung: überzeugend

© Film1 / Universal Pictures International / Boje Buck Produktion
Sind die hippe Berliner Version der Ludolfs (von links): Alex Honk (Matthias Schweighöfer), Kumpel Jan (Denis Moschitto), Jürgen Honk (Detlev Buck) und Basti Honk (Maximilian Brückner). Katze Rubbel macht den Clan komplett.
4

Rubbeldiekatz

Wenn Männer in Frauenkleider schlüpfen, ist das Resultat häufig eine gelungene Verwechslungskomödie: Tony Curtis und Jack Lemmon begeisterten als Orchesterdamen in "Manche mögen's heiß" (1959), Dustin Hoffman feierte als "Tootsie" (1983) Erfolge in einer Seifenoper, und Robin Williams wirbelte als "Mrs. Doubtfire" (1993) durch den Haushalt seiner Ex-Frau. Warum sollte also nicht auch Matthias Schweighöfer für "Rubbeldiekatz" die Lady in sich hervorzaubern? Detlev Bucks ("Same Same But Different") charmante Komödie spielt gekonnt mit den Geschlechterrollen und schleust ihre Hauptfigur durch so manche pikant-absurde Situation.

Kino-Kritik: Rubbeldiekatz

© Film1 / Universal Pictures International / Boje Buck Produktion
5

Let Me In

V: Wild Bunch (Central), GB / USA 2010, R: Matt Reeves, D: Chloe Moretz, Kodi Smit-McPhee, Richard Jenkins u.a.

Laufzeit: 119 Min.

FSK: 16

Wertung: überzeugend

© Wild Bunch Germany
Mit einem Rubikwürfel gewinnt Owen (Kodi Smit-McPhee) die Aufmerksamkeit seiner neuen Nachbarin (Chloe Moretz).
6

Let Me In

Selbstvertrauen hat der Mann definitiv: Als Regisseur und alleinigen Drehbuchautor listet sich Matt Reeves im Abspann seines Films "Let Me In". Eigentlich legitim, schließlich will der Amerikaner sein Werk nicht als Remake des schwedischen Vampirfilms "So finster die Nacht" (2008) von Tomas Alfredson verstanden wissen, sondern als eigene Adaption des gleichnamigen Romans von John Ajvide Lindqvist. Dass Reeves nach eigener Aussage Passagen von Lindqvists Drehbuch und Alfredsons Film so gut fand, dass er sie einfach übernehmen musste, lässt die Theorie vom eigenständigen Film jedoch ein wenig hinken ...

Kino-Kritik: Let Me In

© Wild Bunch Germany
7

Mein Freund, der Delfin

V: Warner, USA 2011, R: Charles Martin Smith, D: Nathan Gamble, Morgan Freeman, Kris Kristofferson u.a.

Laufzeit: 112 Min.

FSK: 0

Wertung: überzeugend

© 2011 Alcon Film Fund
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8

Mein Freund, der Delfin

Wieder einmal zeigt sich: Das Leben schreibt die besten Geschichten. Dramaturgisch verdichtet nach Hollywoodmanier kommt das Überlebensdrama um Winter, einen Delfin mit zerstörter Schwanzflosse, auf die Leinwand. "Mein Freund der Delfin" erzählt von seiner Rettung und dem Versuch, das verletzte Tier in einem Marine-Krankenhaus in Florida zu heilen. Die Schwanzflosse muss jedoch amputiert werden. Wie soll der Delfin jetzt schwimmen? Eine Menge mitfühlender Menschen macht sich ans Werk, dem Flipper mit Handicap zu helfen. Darunter ist auch ein kleiner Junge, der sich zum ersten Mal im Leben wichtig fühlt.

Kino-Kritik: Mein Freund, der Delfin

© 2011 Alcon Film Fund
Konstantin Wecker und Hannes Wader wissen viel zu erzählen, über das Land, das sie seit Jahrzehnten singend beobachten. Diese Doku erzählt auch von ihnen selbst.
9

Wader Wecker Vater Land

V: Zorro, D 2011, R: Rudi Gaul, D: Hannes Wader, Konstantin Wecker u.a.

Laufzeit: 95 Min.

FSK: 0

Wertung: überzeugend

© Zorro
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10

Wader Wecker Vater Land

Konstantin Wecker und Hannes Wader sind die wohl wichtigsten deutschen Liedermacher. Und doch gab es wenige, die den stillen Wader und den lauten Wecker im gleichen Atemzug nannten. Zu gegensätzlich waren die Musiker in ihrer Herangehensweise. Wenn Regisseur Rudi Gaul in seiner Dokumentation "Wader Wecker Vater Land" die beiden nun auf ihrer gemeinsamen Konzertreise begleitet, vermischen sich die Ebenen. Erzählt wird von zwei Männern, von ihrer Geschichte und der ihres Landes.

Kino-Kritik: Wader Wecker Vater Land

© Zorro
Verzichtet bei der Aufarbeitung der französischen Geschichte auf Pathos und überspitzte Dramatik:
11

Sarahs Schlüssel

V: Camino, F 2010, R: Gilles Paquet-Brenner, D: Kristin Scott Thomas, Melusine Mayance, Niels Arestrup u.a.

Laufzeit: 102 Min.

FSK: 12

Wertung: ausgezeichnet

© Camino Filmverleih
Völlig entkräftet stranden Sarah (Melusine Mayance, links) und Rachel auf dem Hof von Bauer Jules (Niels Arestrup). Der ist zunächst wenig erfreut über den ungebetenen Besuch.
12

Sarahs Schlüssel

Für die Darstellung des Holocaust im Film gibt es zwei Lieblingsmethoden: Entweder wird die Geschichte mit unendlich viel Pathos und Melodramatik erzählt, oder aber sie wird schlicht und faktenorientiert umgesetzt. Erstere Variante machte sich vor Kurzem das Drama "Die Kinder von Paris" zunutze, das die Deportation Tausender französischer Juden in das Velodrome d'Hiver 1942 thematisierte - lange ein Tabu in Frankreich. Für das Drama "Sarahs Schlüssel", das denselben Ausgangspunkt hat, wählte Regisseur Gilles Paquet-Brenner hingegen zweitgenannte Vorgehensweise und erreicht, was "Die Kinder von Paris" nicht schaffte: Sein Film erschüttert bis ins Mark.

Kino-Kritik: Sarahs Schlüssel

© Camino Filmverleih