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Kinostarts der Woche - Top oder Flop?

Autor: Gabriele Fischl • 29.9.2011

1

Wickie auf großer Fahrt

V: Constantin, D 2011, R: Christian Ditter, D: Jonas Hämmerle, Waldemar Kobus, Eva Padberg u.a.

Laufzeit: 96 Min.

FSK: 0

Wertung: akzeptabel

© 2010 Constantin Film Verleih GmbH
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2

Wickie auf großer Fahrt

Das, was gemeinhin als "echter Kerl" bezeichnet wird, ist Wickie noch immer nicht. Der kleine Wikinger hat auch in seinem zweiten Kinoabenteuer mehr Köpfchen als Kraft. Ganz anders als die Filmemacher, die in "Wickie auf großer Fahrt" mit ihren 3D-Muskeln spielen, aber den Film als müde Klamauknummer mit albernen Witzen erzählen.

Kino-Kritik: Wickie auf großer Fahrt

© 2010 Constantin Film Verleih GmbH
3

Die Lincoln Verschwörung

V: Tobis, USA 2010, R: Robert Redford, D: James McAvoy, Robin Wright, Kevin Kline u.a.

Laufzeit: 122 Min.

FSK: 12

Wertung: ausgezeichnet

© Tobis Film
Frederick Aiken (James McAvoy) soll Mary Surratt (Robin Wright) vor Gericht verteidigen. Sie wird beschuldigt, an der Ermordung Abraham Lincolns beteiligt gewesen zu sein.
4

Die Lincoln Verschwörung

Ein Makel lässt sich fast immer finden: Kennedys Affären, Luthers Antisemitismus, Einsteins indirekter Beitrag zum Bau der Atombombe. So bleibt vielleicht eine Handvoll historischer Persönlichkeiten, deren Heldenstatus im Allgemeinen nicht bestritten wird. Jeanne d'Arc etwa, oder Mahatma Gandhi. Oder aber Abraham Lincoln, der Sklavenbefreier, die Lichtgestalt der Amerikaner. Und als der amerikanische Patriot, als der er sich bezeichnet, wird Robert Redford natürlich den Teufel tun, die weiße Weste des großen Republikaners im Historiendrama "Die Lincoln Verschwörung" (2010) auch nur ansatzweise zu beschmutzen. Doch zumindest traut sich der 75-Jährige, in seiner achten Regiearbeit einen Prozess in Frage zu stellen, der eigentlich nicht in Frage gestellt werden dürfte.

Kino-Kritik: Die Lincoln Verschwörung

© Tobis Film
Nach zehn Jahren kehrt Regisseur John Carpenter mit einem klassischen Horrorfilm auf die große Leinwand zurück:
5

John Carpenter's The Ward

V: Concorde, USA 2010, R: John Carpenter, D: Amber Heard, Mamie Gummer, Danielle Panabaker u.a.

Laufzeit: 91 Min.

FSK: 18

Wertung: überzeugend

© 2011 Concorde Filmverleih GmbH
Kristen (Amber Heard) kniet am Boden, gerade hat sie ein altes Landhaus in Flammen gesetzt.
6

John Carpenter's The Ward

Da liegt Sezierbesteck. Es donnert. Schritte im Dunkeln. Der angsterfüllte Blick eines Mädchens. Dann - ihr Schrei. Sie wird hängen. Nein, es ist ganz sicher nicht so, dass Regisseur John Carpenter mit seiner Rückkehr auf die große Leinwand nach zehn Jahren Abstinenz das Horror-Genre neu erfinden würde. Im Gegenteil: Er bedient zahllose Klischees, die er zum Teil selbst mit erschaffen hat. Aber: Vergleicht man "The Ward" mit dem missglückten Sci-Fi-Slasher "Ghosts of Mars" (2001) steht zumindest fest, dass sich der Kino-Veteran diesmal auf keine nervigen Experimente einließ.

Kino-Kritik: John Carpenter's The Ward

© 2011 Concorde Filmverleih GmbH
Nun gibt es erstmals einen Blick hinter die Kulissen der Finanzkrise:
7

Der große Crash - Margin Call

V: Koch Media (Neue Visionen), USA 2010, R: J.C. Chandor, D: Kevin Spacey, Paul Bettany, Demi Moore u.a.

Laufzeit: 106 Min.

FSK: 6

Wertung: überzeugend

© Koch Media
Tanz auf dem Drahtseil - doch Sam Rogers (Kevin Spacey, Mitte) tut als hätte er alles im Griff.
8

Der große Crash - Margin Call

Die Börse ist kein Ort, an dem man den Anfängen wehrt. Zögerliche Menschen, das kann man sich denken, sind dort am falschen Arbeitsplatz. Und Bedenkenträger müssen erst recht auf der Stelle umdrehen. Nur manche warnten vor immer dreisterem realitätsfernen Jonglieren mit Geldmassen. Gehört wurden sie nicht, bis sie zuschlug. Die Finanzkrise. Wenn man es genau betrachtet, müssten die, die an der Quelle saßen, eher von ihr gewusst haben. Genau damit beschäftigt sich der US-Finanzthriller "Der große Crash - Margin Call" (2010).

Kino-Kritik: Der große Crash - Margin Call

© Koch Media
9

Von der Kunst, sich durchzumogeln

V: Fox, USA 2011, R: Gavin Wiesen, D: Freddie Highmore, Emma Roberts, Michael Angarano u.a.

Laufzeit: 83 Min.

FSK: 6

Wertung: überzeugend

© 2011 Twentieth Century Fox
Das Leben endet sowieso irgendwann: George (Freddie Highmore) strengt sich deshalb gar nicht erst an, aus seinem irgendetwas zu machen.
10

Von der Kunst, sich durchzumogeln

Hach, sie werden so schnell erwachsen: Erwies sich der kleine Freddie Highmore nicht gestern erst in "Charlie und die Schokoladenfabrik" als würdiger Erbe Willi Wonkas? Trug er nicht erst kürzlich in "Wenn Träume fliegen lernen" zur Entstehung der Peter-Pan-Geschichte bei? Der Dreikäsehoch mit den ausdrucksstarken Augen ist mittlerweile knapp 1,80 Meter groß, 19 Jahre alt und auf dem besten Weg, den Kinderstar hinter sich zu lassen. Das amerikanische Coming-of-Age-Drama "Von der Kunst, sich durchzumogeln" ist nicht der schlechteste Start.

Kino-Kritik: Von der Kunst, sich durchzumogeln

© 2011 Twentieth Century Fox
Jean-Luc Godard hat in
11

Socialisme

V: NFP (Filmwelt), F / CH 2010, R: Jean-Luc Godard, D: Catherine Tanvier, Christian Sinniger, Jean-Marc Stehle u.a.

Laufzeit: 101 Min.

FSK: 0

Wertung: enttäuschend

© 2010 Vega Film AG
Was das Lama an der Tankstelle macht? Das ist doch unerheblich.
12

Socialisme

Einfach? Einfach hat es Jean-Luc Godard seinem Publikum eigentlich nie gemacht. Spätestens seit Mitte der 60er-Jahre scheiden sich an dem 1930 in Paris geborenen Nouvelle-Vague-Pionier die Geister. Die einen halten ihn für den Größten unter den Genialen, die anderen für einen Scharlatan. Wann immer ein Werk von ihm in die Kinos kam - zuletzt war das selten, die meisten Filme wanderten gleich ins DVD-Regal -, war für Aufregung unter Cineasten gesorgt. Jetzt kann der große alte Revolutionär mal wieder im Kino seine vertrackten Rätsel aufgeben. "Socialisme" heißt Godards neues Filmexperiment.

Kino-Kritik: Socialisme

© 2010 Vega Film AG
13

4 Tage im Mai

V: X-Verleih (Warner), D / RUS / UA 2011, R: Achim von Borries, D: Pavel Wenzel, Aleksei Guskow, Angelina Häntsch u.a.

Laufzeit: 97 Min.

FSK: 12

Wertung: akzeptabel

© X-Verleih
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4 Tage im Mai

Ist ja gut: Man wird auch beinahe sieben Jahrzehnte nach Kriegsende noch Filme machen dürfen, die den Krieg zum Thema haben, den vergessenen Schrecken, die Sinnlosigkeit des Schlachtens. Nicht mehr ganz neu ist dabei allerdings eine Betrachtungsweise, die das Unrecht "beider Seiten" thematisiert. Flucht und Vertreibung sind seit einigen Jahren immer weiter in den Vordergrund geraten. Achim von Borries' Kriegs-Endspiel "4 Tage im Mai", eine deutsch-russische Koproduktion, zielt dagegen auf Versöhnung und Ausgleich. Das eher schlichte Fazit: Gute und Böse gibt es überall.

Kino-Kritik: 4 Tage im Mai

© X-Verleih
Die Schweiz reichte
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Das kleine Zimmer

V: Arsenal, CH 2010, R: Stephanie Chuat, Veronique Reymond, D: Michel Bouquet, Florence Loiret-Caille, Eric Caravaca u.a.

Laufzeit: 87 Min.

FSK: 0

Wertung: ausgezeichnet

© Arsenal Filmverleih
Als Edmond (Michel Bouquet, rechts) seine Wohnung verlassen muss, findet er bei der Pflegerin Rose (Florence Loiret-Caille) und ihrem Mann eine Bleibe.
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Das kleine Zimmer

Alles beginnt sehr konventionell. Mit einer Konventionalität allerdings, hinter der Abgründe lauern. Da fährt ein Sohn den verwitweten, herzkranken Vater ins Altersheim. Ein schönes Heim, wie er denkt, und das Beste für den alten Herrn. Die Geschäfte zwingen ihn dazu, nach Amerika auszuwandern. Da muss es schnell gehen. Zwischen Vater und Sohn entspinnt sich ein wortkarger Dialog, während sich die Landschaft in den Scheiben des Autos spiegelt. Kein Wort zu viel, es gibt nichts mehr zu sagen. Von dieser Ruhe, von der zurückgehaltenen Wut des Alters und den unausgesprochenen Geheimnissen lebt der Debütfilm der Schweizer Autorregisseurinnen Stephanie Chuat und Veronique Reymond. "Das kleine Zimmer" (2010) wurde mit dem Schweizer Filmpreis 2011 gekürt und für den Auslandsoscar vorgeschlagen.

Kino-Kritik: Das kleine Zimmer

© Arsenal Filmverleih