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Luxuriös, teuer, selten - diese Kameras kosten ein Vermögen
Ob vergoldet, mit Krokodilleder geschmückt oder seltene Sonderanfertigung: Diese Kamera-Exoten sind nur etwas für große Geldbeutel.

Kamera-Exoten: Luxuriös, teuer, selten
Wem Kamera nicht nur Werkzeug, sondern auch Lifestyle-Accessoire und Statussymbol ist, der konnte sich schon in analogen Zeiten mit vergoldeten, krokodilbelederten oder gravierten Modellen schmücken. Und auch wer sich in digitalen Zeiten nicht genügend mit seinen Bildern vor anderen Fotografen profilieren kann, findet genügend Gelegenheit, sich mit exotischen Kameras vom breiten Publikum abzuheben. Hier unsere Auswahl bekannter und weniger bekannter Exoten. Die üblichen Verdächtigen Hasselblad und Leica sind ebenso vertreten wie Werkzeuge für spezielle Foto-Fälle.

Hasselblad H5D-200 Megapixel mit Multi-Shot, 39.151 Euro
Die Mittelformat-DSLR Hasselblad H5D-200MS wurde für Studiofotografen entwickelt, deren Arbeit maximale Anforderungen an Auflösung, feine Details und exakte Farbinformationen erfordert, etwa bei Aufnahmen von Autos, Schmuck, Kunstwerken und anderen Luxusprodukten.

Hasselblad H5D-200 Megapixel mit Multi-Shot, 39.151 Euro
Die höchste Auflösung erreicht die H5D-200 aber nur mit einem Trick. Ihr 36,7 x 49,1 mm großer 50-Megapixel-Sensor ist im Prinzip der gleiche wie in der kleinen Schwester H5D-50, die normale Einzelaufnahmen mit 6.132 x 8.176 Pixeln macht. Er wird in der MS 200 wird mittels piezo-elektrischer Stelltrieben in Schritten kleiner als ein Mikrometer um eine ganze oder halbe Pixelbreite bewegt und macht dabei vier oder sechs versetzte Aufnahmen.

H4D Ferrari, 21.500 Euro
Vom Vorgänger-Modell gab es als teure Rarität die H4D Ferrari. 499 Stück der 40-Megapixel-SLR wurden davon hergestellt und für 21.500 Euro im Ferrari-typischen "rosso fuoco" und mit dem legendären schwarzgelben Pferdewappen verkauft. Die Kamera samt einem 2,8/80-mm-HC-Objektiv kam in einem exklusiv designten und konstruierten Koffer mit Glasdeckel.

Panoscan MK-2, ca. 40.000 US-$
US-Spezialist Panoscan bietet mit der MK-3 eine 360-Grad-Panorama-Kamera für rund 40.000 US-Dollar an. Dazu kommen dann noch die Kosten für ein Objektiv, von dem der vertikale Bildwinkel abhängt. Außer fünf verschiedenen Panoscan-Objektiven können auch Hasselblad 6x6- oder Mamiya-645-Objektive verwendet werden. Die MK-3 ist ausgestattet mit einem CCD-Sensor mit einer Pixelgröße von 12 µm und ISO-Werten von 200 - 3.200.

Panoscan MK-2, ca. 40.000 US-$
Die Auflösung beträgt maximal 9.000 x 65.000 Pixel oder rund 600 Megapixel. Je nach Auflösung dauert eine Panorama-Aufnahme zwischen 8 und 54 Sekunden. Die Bilder werden als TIFF- oder Adobe DNG (RAW)-Dateien ausgegeben und auf einer externen 80 GB-Festplatte gespeichert. Gesteuert wird die Panoscan MK-3 per Notebook-PC.

Seitz 6x17 Digital, ca. 40.000 Euro
Die ohne Objektiv 46,5 x 15,5 x 95 mm große und 4,5 kg schwere Seitz 6x17 Digitalaus dem gleichen Schweizer Haus wie die Roundshot-Panorama-Kameras macht hochauflösende Panorama-Bilder mit maximal 160 Millionen Pixel in einer Sekunde. Dazu arbeitet die einzigartige Kamera mit einem digitalen Scan-Rückteil mit 7.500 Pixeln Auflösung (8 µm) über die 60 mm hohe Vertikale. Es allein kostet schon 30.000 Euro (netto).

Seitz 6x17 Digital, ca. 40.000 Euro
Ein Shift-Mechanik für 15 mm am 5.250 Euro teuren Grundgehäuse erlaubt Perspektivkorrekturen schon bei der Aufnahme. Verwendet werden können Schneider-, Linhof- oder Fuji 617-Objektive mit Adapter.

Seitz 6x17 Digital, ca. 40.000 Euro
Die Bedienung der Seitz 6x17 Digital, Bildvorschau, -kontrolle und -speicherung erfolgen per Tablet-PC oder mit einem beliebigen 64-bit PC oder Mac. Gespeichert werden die Panoramen im Raw (DNG), TIFF- oder JPEG-Format, wobei die Dateigröße bei eine 48-bit-TIFF bis zu 922 MB betragen kann.

Hasselblad HV mit Zeiss Vario-Sonnar T* 2.8/24-70mm, 10.115 Euro
Hasselblad präsentiert mit der neuen HV eine Systemkamera mit einem 24,3-Megapixel-Vollformatsensor und Sony A-Bajonett. Im neuen Design der Hasselblad HV steckt als Kern eine Sony Alpha A99 . Hasselblad betont die ergonomische Formgebung seiner Kamera und die verwendeten "Premiummaterialien wie Titan, hochwertiges Aluminium und modernste, unverwüstliche PVD-Beschichtungen."

Hasselblad HV mit Zeiss Vario-Sonnar T* 2.8/24-70mm, 10.115 Euro
Die HV nutzt die Sony-SLT-Suchertechnologie mit teildurchlässigem Spiegel. Dies ermöglicht Autofokus mit schnellem Phasen-AF auch im Live-View- und Full-HD-Video-Modus.

Leica M RED - Die 1,8-Millionen-Dollar-Kamera
Den Rekordpreis von 1,8 Mio. US-Dollar bot ein anonymer Liebhaber am 23. November 2013 bei Sotheby's in New York für das von Apple-Chefdesigner Jony Ive und Designer Marc Newson entworfene Unikat der digitalen Messsucherkamera Leica M. Das machte die als Lot-Nummer 14 bei einer Charity-Auktion der Wohltätigkeitsorganisation "(RED)" angebotene Leica M RED samt Objektiv Leica APO-Summicron-M 2/50 mm Asph. im gleichen Design zur teuersten Digitalkamera der Welt.

Leica M RED - Die 1,8-Millionen-Dollar-Kamera
Das Leica M-Unikat in seinem reduzierten, klaren Design ist mit einer Speziallegierung versehen. Statt der üblichen Belederung hat die Leica M RED ein laserbearbeitetes Außengehäuse aus eloxiertem Aluminium mit filigraner Textur.

Samsung NX300 >>Gold Edition<<
Auch Foto-Newcomer Samsung versucht sich in der Veredelung von Kameras. Einige mit 22-Karat vergoldete Exemplare der Samsung NX300 mit speziellen Seriennummern und Gravur >>Gold Edition<< wurden 2013 nur in Saudi-Arabien über Axiom Telecom und einige Händler angeboten. Die Kameras wurde mit den beiden Objektiven 3,5-5,6-18-55 mm III und der 2D/3D-Festbrennweite 45 mm und dem Blitz SEF8-A in einer Schmuckschatulle verkauft. Damit ist diese NX300 wohl die erst kompakte spiegellose Systemkamera, von der es eine "goldene" Version gibt.

Samsung NX300 >>Gold Edition<<
Der in amerikanischen Quellen genannte Preis von umgerechnet 2.700 Dollar oder 2.000 Euro dürfte für die angepeilte Kundschaft sicher kein Problem gewesen sein. Der Mehrpreis für die Vergoldung erscheint angesichts eines Preises von 1.600 Euro für die entsprechende Ausrüstung in Normal-Version sogar recht günstig.

Leica MP >>60 Jahre VR China<<, 23.000 Euro
Die Tradition spezieller Jubiläumsmodelle setzt Leica inzwischen auch für den chinesischen Markt fort. So feierte Leica 2010 den 60. Jahrestag der Gründung der chinesischen Volksrepublik mit einer klassischen Messsucher Leica MP für 35-mm-KB-Film mit 1,4/50mm-Summilux in 24krätiger Vergoldung, rotem Kalbsleder-Bezug sowie mit eingraviertem Symbol des Tiananmen-Platzes und Mao-Tsetung-Kalligraphie "Lang lebe die Volksrepublik China".

Leica MP >>60 Jahre VR China<<, 23.000 Euro
Umgerechnet rund 23.000 Euro sollte die goldene China-Jubiläums-Leica MP in einer schmucken Holzbox kosten. Nur 60 Exemplare, für jedes Jahr von 1949 bis 2009 eine, wurden mit entsprechenden Seriennummern ausschließlich für den chinesischen Markt gefertigt.

Leica M3D >>Duncan<<, 1.680.000 Euro
Bei der 22. Westlicht Kamera-Auktion im November 2012 in Wien wurden die drei teuersten Serienkameras aller Zeiten versteigert. Drei Leica M-Kameras erzielten insgesamt rund 3,6 Millionen Euro. Absoluter Spitzenreiter mit 1.680.000 Euro und damit die teuerste Serienkamera aller Zeiten wurde die legendäre M3D des LIFE-Fotografen und Picasso-Freundes David Douglas Duncan Das ist der bisher zweithöchste Preis, der je für eine Kamera gezahlt wurde. Teurer war nur in der Westlicht-Auktion vom Mai 2013 mit 2.160.000 Euro ein Leica-Prototyp.

>>Luxus<<-Leica 1929, 1.020.000 Euro
Bei der November-Auktion war dann die vergoldete >>Luxus<<-Leica aus dem Jahr 1929 mit 1.020.000 Euro (aufgerufen mit einem Startpreis von 70.000 Euro) die zweitteuerste Kamera der Auktion.

Leica M3 mit der Seriennummer 1, 900.000 Euro
Schließlich fand die allererste serienmäßig produzierte M3 aus dem ehemaligen Besitz des Chefkonstrukteurs von Leitz, Willi Stein, zum Preis 900.000 Euro (bei einem Startpreis von 80.000 Euro) einen neuen Liebhaber. Damit sind diese drei Kameras laut Westlicht die teuersten serienmäßig hergestellten Kameras die jemals verkauft wurden.

Rollei 35 magic, ca. 4.000 Euro
Das Vorbild moderner Kompaktkameras kam 1966 auf den Markt und erregte seinerzeit beträchtliches Aufsehen. Insgesamt wurde bis 1981 in verschiedenen Varianten um die 2 Millionen Rollei 35 regulär verkauft. Während aber die Firma und die Marke Rollei inzwischen in diversen Irrungen und Wirrungen versanken, hält ein letztes Häuflein Aufrechter jetzt mit der Manufaktur DHW Fototechnik in Räumen der ehemaligen Rollei-Fabrik in Braunschweig das klassische Erbe am Leben.

Rollei 35 magic, ca. 4.000 Euro
Dazu gehört neben den zweiäugigen Standard-, Weitwinkel- und Tele-Rolleiflexen auch die Rollei 35. Es gibt keine Serienfertigung, jede neue Rollei 35 wird einzeln im Kundenauftrag gefertigt, wobei Kunde auch ein rühriger Fotohändler wie Hoogeveen aus Holland sein kann, der schon mal ein paar Stück ordert. Die Rollei 35 wird nach wie vor mit versenkbarem 2,8/40-mm-Objektiv, manueller Fokussierung und Belichtung angeboten.

Rollei 35 magic, ca. 4.000 Euro
Die aktuellen Basis-Varianten "black magic" und "white magic" kann der Kunde dann ganz nach seinem Geschmack äußerlich veredeln lassen. Unterschiedliche Lackierungen und Belederungen stehen zur Wahl, Knöpfe und Bedienungselemente wahlweise gold- oder silberfarben. Dabei liegen die Preise je nach Ausstattung zwischen 2500 und 5000 Euro. Die Lieferzeit kann einen Monat, aber auch länger betragen, etwa bei der mit 1000 Swarovski-Kristallen bestückten Version.

Lomo Zenith MF-1, 800 Euro
Auch für Lomo-Fotografen gibt es exklusivere Lösungen. Mit derZenit MF-1 bietet der Lomo-Shop eine Mini-Kamera an, die einst im kalten Krieg für den sowjetischen Geheimdienst KGB entwickelt wurde. Die 1994 erstmals auf der Photokina erstmals einem größeren Publikum vorgestellte MF-1 misst 77 x 41 x 55 mm und wiegt 180 g. Sie bietet eine lichtstarke, wohl auch scharfe 2,8/28 mm Festbrennweite und drei leise Verschlusszeiten 1/100, 1/30, und 1/10 s.

Lomo Zenith MF-1, 800 Euro
Zu den Besonderheiten der kleinen Kamera mit Metallgehäuse gehört ein mechanischer motorischer Antrieb für den Filmtransport per Federwerk, wie man ihn von den deutschen Robot-Kameras kennt. Die zweite Spezialität ist die verwendete Filmbreite von 21 mm für das Negativformat 18 x 24 mm. Dafür liefert der Lomo-Shop einen Filmschneider zur Konfektionierung von normalem 35-mm-Film auf 21-mm Breite mit. Für zusätzliche Exklusivität der Zenit MF-1sorgt die begrenzte Verfügbarkeit. Die Zenit Fabrik in Moskau produziert jährlich nur 15-20 Exemplare.

Zeiss Apo Sonnar T* 4/1700
Es gibt auch ein paar Luxus-Objektive zu fünfstelligen Preisen und mehr. Das 60 kg schwere Leica Apo-Telyt-R 5,6/1600 mm kostet sogar über 1,5 Millionen Euro. Da nennt Zeiss für sein noch um eine Blende lichtstärkeres Apo Sonnar T* 4/1700 mm lieber erst gar keinen Preis. Das Einzelstück toppt alle. Es enthält mehrere 25 kg schwere Linsen jeweils zum Preis einer Luxuslimousine, ein Gesamtpreis im einstelligen Millionenbereich - davon war 2006 auf der Photokina bei der Vorstellung des Zeiss Apo Sonnar T* 4/1700 mm die Rede.

Zeiss Apo Sonnar T* 4/1700
Das größte zivile Tele-Objektiv, das jemals gebaut wurde, besteht aus 15 Linsen in 13 Gruppen und wiegt 256 kg. Da hat Zeiss ein geeignetes Stativ gleich mit entwickelt. Von ZeissZeissals Demonstrationsobjekt der eigenen Leistungsfähigkeit gesehen, wurde das 256 kg schwere Super-Tele für einen arabischen Kunden "mit sehr hohen Ansprüchen und einem speziellen Interesse an Tierfotografie aus großer Entfernung in freier Wildbahn entwickelt" und als Einzelstück gefertigt.