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Der Guide für ein smartes Leben.

Galerie: Raumakustik-Apps im Test

Autor: Andreas Frank • 25.3.2013

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Audio Tools // 26,98 Euro

Die leistungsstärkste App in diesem Test kostet 17,99 Euro. Durch sogenannte In-App-Käufe lassen sich Funktionen ergänzen: in unserem Fall das ETC-Modul für 8,99 Euro zur Messung des Nachhalls. Damit erhält man etwa einen Echtzeit-Analysierer, ein Audio-Oszilloskop, einen Signalgenerator und einen Lautsprecher-Polaritätstester. Praktisch ist der Audiorechner zum Umrechnen sämtlicher akustikrelevanter Einheiten.

Ein Modenrechner hilft, kritische Raumresonanzen zu finden. Bei der Vergleichsmessung mit unserem Referenz-Schallpegelmesser zeigt die App eine Abweichung von nur 0,5 Dezibel. Das verspricht aussagekräftige Ergebnisse. Die Messung und Auswertung der Energie-Zeit-Kurve erfolgt über einen anschaulichen Graphen, dessen justierbare Zeitachse bis zu 3,2 Sekunden reicht.

Wer auf zuverlässige Datenerfassung Wert legt, kann auf der Website von Studio Six Digital ein hochwertiges Messmikrofon für den Anschluss am Dock-Connector kaufen.

Bild: Die Energie-Zeit-Kurve (ETC) zeigt, wie die Schallenergie in einem Raum nach einem Klangereignis abfällt.

  • Testurteil: sehr gut
  • Preis/Leistung: sehr gut
  • + optionale Hardware, viele Messmethoden

© Hersteller/Archiv
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ClapIR // kostenlos

Die 235 Kilobyte kleine App ist für Apple-iOS- und Google-Android-Geräte verfügbar. Dieses Programm zur Nachhallmessung basiert auf Forschungen an der Northwestern University, USA. Nach dem Start wird das Grundrauschen der Umgebung ermittelt. Dann kommt die Aufforderung, in die Hände zu klatschen. Nach dem Knall wird die Kennlinie auf dem Display angezeigt.

Nachfolgende Messungen werden in dieselbe Grafik eingezeichnet, während die App im Hintergrund eine weitere Kennlinie berechnet, die den Durchschnittswert der zuvor ermittelten Messläufe darstellt. Leider ist die Zeitachsen-Skalierung mit maximal drei Sekunden recht hoch und nicht einstellbar.

Das führt in normalen Wohnräumen mit Nachhallzeiten bis zu 0,8 Sekunden im Bassbereich zu kaum erkennbaren Linien. Zudem erweist sich die App als unzuverlässig. Mehrere Messungen hintereinander mit dem gleichen Signal ergeben unterschiedliche Ergebnisse. Diese können als numerische Daten per E-Mail versendet werden.

Bild: Die App ClapIR kann die Nachhallzeiten für mehrere Frequenzbänder auswerten.

  • Testurteil: ausreichend
  • Preis/Leistung: gut
  • + kostenlos
  • - ungenaue Messung, Graphen kaum erkennbar

© Hersteller/Archiv
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iAudioTool // 5,99 Euro

Die iAudioTool-App ist für technikinteressierte Tüftler erste Wahl. Hinter der pragmatisch gestalteten Oberfläche schlummert eine vielseitige Anwendung. Hinter jedem Tastenfeld verbergen sich mehrere Einstellungen und Funktionen. Neben einem kalibrierbaren Pegelmesser stehen ein Spektrum-Analysierer, ein Pegel-Zeit-Schreiber und ein Tongenerator bereit. Letzterer bietet neben Testrauschen auch Rechteck-, Impuls- und Sägezahn-Signale.

Zudem kann ein Sinuslauf frequenzgenau eingestellt werden, was für die Messung des Raumfrequenzgangs nützlich ist. Eine justierbare Pegel- und Frequenzskala erleichtert das Ablesen der Daten. Die Messauflösung des Spektrometers kann bis zu einer Sechstel-Oktave betragen. Dabei hilft eine komfortable Kalibrierung, das Mikrofon perfekt einzustellen. Des Weiteren kann das Spektrometer für jedes Oktavband einzeln kalibriert werden. Erwähnenswert ist auch die ausführliche Bedienungsanleitung, die über das Menüfeld erreichbar ist.

Bild: iAudioTool präsentiert die ermittelten Nachhallzeiten übersichtlich in einer Tabelle. Ein Datenexport ist nicht möglich.

  • Testurteil: gut
  • Preis/Leistung: sehr gut
  • + viele Einstellungen, umfangreiche Testtöne
  • - pragmatisch gestaltete Oberfläche

© Hersteller/Archiv
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Octave // 2,69 Euro

Octave ist ein Echtzeit-Spektrum-Analysierer, mit dem die tonale Balance der Raumantwort ermittelt werden kann. Im Gegensatz zur kostenlosen Variante verzichtet die 2,69 teure App auf Werbeeinblendungen und bietet eine höhere Messauflösung. Diese kann bis zu einer Zwölftel-Oktave betragen.

Dank der Querformat-Kompatibilität und des schnellen Audiocodes ist die Reaktionsgeschwindigkeit des RTA-Spektrometers bemerkenswert schnell und genau. Ein weiterer Vorteil dieser App ist die Anpassbarkeit der Anzeige. Mithilfe der vom iOS bekannten Zoomfunktion kann die Diagrammskalierung perfekt an den Lautstärkepegel angepasst werden.

So sieht man genau, welche Frequenz wie laut ist. Ein Doppeltipp mit dem Finger auf der Anzeige friert das Spektrogramm ein und zeigt den lautesten Ton samt Frequenz- und Tonhöhenangabe. Hält man den Finger weiter auf dem Diagramm, wechselt die Anzeige von Rot zu Blau. Nun wird für jede Frequenz, auf der der Finger steht, der aktuelle Pegel numerisch im Display angezeigt. Leider fehlt die Möglichkeit zum Speichern, um mehrere Messungen miteinander zu vergleichen.

Bild: Octave analysiert in Echtzeit das Frequenzspektrum. Wer ein Zeitfenster speichern möchte, muss ein Bildschirmfoto machen.

  • Testurteil: gut
  • Preis/Leistung: gut
  • + sehr gute Grafik, schnelle Reaktionszeit
  • - kein Datenexport

© Hersteller/Archiv
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RevMeter Pro // 2,69 Euro

Trotz des günstigen Preises von 2,69 Euro bietet die App alle wichtigen Einstellungen für eine zuverlässige Messung und Auswertung der Nachhallzeit. Die Software wirkt ausgereift und durchdacht. Da das Apple-Mikrofon aufgrund des eingeschränkten Dynamikumfangs für die RT60-Messung nicht geeignet ist, misst RevMeter Pro wahlweise RT20 oder RT30 und multipliziert die Zeit. Nach dem Analysieren des Grundrauschpegels startet die Messung.

Je nach Bedarf kann der Nutzer in den Voreinstellungen die Art des verwendeten Messsignals einstellen. Zur Wahl stehen Impuls, weißes und rosa Rauschen. Sind die Messsignale aktiviert, startet das Rauschsignal, sobald man mit der Messung beginnt. Das ist praktisch, da man sich so einen externen Signalgenerator spart. Zwei Hochpassfilter können bei 125 und 250 Hertz aktiviert werden, um tieffrequenten Störschall aus dem Zeitfenster zu bannen. Nach der Messung werden die Daten auf Wunsch als Grafik und CSV-Tabelle an eine E-Mail-Adresse versandt.

Bild: Bei RevMeter Pro kann der Nutzer das Messzeitfenster bei Bedarf selbst bestimmen.

  • Testurteil: sehr gut
  • Preis/Leistung: überragend
  • + sinnvolle Einstellungen, Hochpass wählbar, integrierte Testsignale

© Hersteller/Archiv