Die besten Bilder- und Foto-Manager

ACDSee lässt Sie Fotos mit hierarchischen Stichwörtern, Kategorien und farbigen Etiketten versehen. Außerdem können Sie Bilder mit bis zu fünf Sternen bewerten. Diese Metadaten zieht ACDSee dann auch bei der Suche im Bildbestand heran, ebenso wie kameraseitig generierte Metadaten (EXIF, IPTC) und Bildattribute wie die Kantenlängen.
ACDSee arbeitet direkt im Dateisystem, verschiebt die Bilder also nicht an einen festgelegten Ort. RAW-Dateien kann die Software zwar zum Bearbeiten öffnen, doch das Ergebnis wird als JPEG, PNG o.ä. abgespeichert. Da sich ein externer Editor einbinden lässt, ist das zu verschmerzen. Die mitgelieferten Bearbeitungsfunktionen reichen für den Hausgebrauch aus. ACDSee gibt es als Standard- für etwa 60 Euro und als Pro-Version für rund 100 Euro.

Ashampoo Photo Commander 10 wirkt optisch etwas überfrachtet, doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sie hier relativ viel Bilder-Manager für Ihr Geld bekommen. Die rund 40 Euro teure Software verwaltet Bilder in einem Dateibaum, kann die Aufnahmen aber auch in einem aus den Aufnahmedaten erzeugten Kalender anzeigen. Zur Organisation großer Bildermengen dienen Stichworte, Bildtitel, Bewertungsfunktion, Gruppen und Stapel.
Schwachpunkt von Photo Commander 10 ist die Suchfunktion, mit der fortgeschrittene Operationen wie die Suche anhand von Bildeigenschaften schwer fallen. Ganz gut sind die Ausgabefunktionen, die von der Diashow über das HTML Album bis hin zu Kalender, Collage, Panorama und Kontaktabzug reichen. Photo Commander 10 ist komplett deutschsprachig. Eine Demo-Version steht zum Download bereit.

Schon seit Jahren installiert Apple iPhoto auf jedem neu ausgelieferten Mac. Die kostenlose Software verwaltet Bilder in einer eigenen Datenbank und importiert dazu das Material von der Kamera, Speicherkarten oder dem iCloud-Fotostream. Anhand von Aufnahmedatum (und ggf. -ort) gruppiert iPhoto einander zugehörige Fotos automatisch in so genannten Ereignissen. Außerdem bietet die Software eine Gesichtserkennung und kann - etwas manuelle Unterstützung vorausgesetzt - auf Knopfdruck alle Fotos zeigen, die eine bestimmte Person abbilden. Obendrein blendet iPhoto Fotos in eine Landkarte ein, sofern sie mit Geokoordinaten versehen wurden. Bei Bedarf können Sie das auch in iPhoto nachholen.
Bilder lassen sich bewerten und mit Stichworten versehen. So genannte "Intelligente Alben" sind virtuelle Ordner, die auf einer abgespeicherten Suche basieren. Klicken Sie ein intelligentes Album an, zeigt es automatisch alle zur Suche passenden Bilder an. Über intelligente Alben ist auch die Suche anhand von Kriterien wie "Bildabmessungen" oder "Belichtungsdauer" recht komfortabel gelöst.
Für professionelle Ansprüche stellt Apple die kostenpflichtige Lösung Aperture bereit. Sie ist Adobes Lightroom (nächstes Bildschirmfoto) nach unserer Einschätzung aber unterlegen.

Adobe Lightroom ist der führende Bilder-Manager, der vom Import der Daten über die Sortierung des neuen Materials bis hin zur Nachbearbeitung und Ausgabe alle Teile des fotografischen Workflows abdeckt. Herzstück von Lightroom ist das exzellente Camera Raw Modul, das exzellente Bildqualität abliefert und dabei vergleichsweise gut zu durchschauen ist. Aber auch bei der Verwaltung der Bilderflut schwächelt Lightroom nicht: Sie können Bilder mit Stichworten versehen, bewerten, ihnen farbige Etiketten zuordnen oder sie in Kategorien stecken.
Die intelligenten Alben von iPhoto gibt es in Lightroom ebenfalls, nur dass sie hier "Sammlungen" heißen. Zudem bietet die Adobe-Software so genannte Veröffentlichungsdienste, zu denen sie Bilder automatisch anhand definierbarer Kriterien leitet. Damit können Sie zum Beispiel alle mit fünf Sternen bewerteten Fotos automatisch bei Flickr veröffentlichen. Auch die Bildausgabe in Form von Büchern, Diashows oder im Web ist mit Lightroom möglich. Die für Windows und Mac erhältliche Software kostet rund 130 Euro.

Etwas spielerischer als Lightroom geht Magix Foto Manager Deluxe das Bilder-Management an. Ob Panoramafunktion, animierte Reiseroute oder Ken-Burns-Effekt - Foto Manager tut viel, um Bilder optimal in Szene zu setzen.
Die Software kann Ordner auf neue Bilder überwachen und diese automatisch der eigenen Datenbank hinzufügen. Anschließend schaffen Sie mit Kategorien und Bewertungen Ordnung. Außerdem stehen Ihnen eine Gesichtserkennung, Landkarten und Kalender zur Verfügung, dank denen Sie Bilder anhand von darauf abgebildeten Personen, Aufnahmeorten und Aufnahmedaten wiederfinden. Die komfortable Suchfunktion erlaubt außerdem die Recherche nach Duplikaten und - stark - "ähnlichen Fotos".
Auch die Archivierung von Aufnahmen überlässt Foto Manager Deluxe nicht dem Zufall. Die Sicherung auf CD und DVD ist aus der Software heraus möglich. Außerdem sind zwölf Monate Zugriff auf das Magix Online Album im Preis von rund 50 Euro enthalten - inklusive unbegrenztem Speicherplatz.

Picasa ist ein Bilder-Manager von Google und die beste Gratis-Lösung, die Sie im Netz finden. Bilder, darunter auch RAW-Fotos, werden in Ordnern und in Alben organisiert. Letztere entsprechen zwar virtuellen Ordnern, aber die Zuordnung von Fotos erfolgt manuell und nicht - wie bei iPhoto und Lightroom - nach Suchkriterien. Picasa bietet eine Gesichtserkennung und im Zusammenspiel mit Google Maps auch die Zuordnung von Fotos zu Orten.
An Bildbearbeitungsfunktionen stellt Picasa neben zahlreichen Filtern unter anderem Zuschneiden, Ausrichten, Rote-Augen-Entfernung und automatische Korrekturen für Farbe und Kontrast zur Verfügung. Da Picasa Originaldateien unverändert lässt, können Sie Veränderungen jederzeit zurücknehmen. Fertige Aufnahmen können Sie exportieren und zu Picasa-Webalben heraufladen, wo andere Nutzer sie online betrachten können.

Zoner Photo Studio Free ist nur auf den ersten Blick ein Gratis-Programm. Tatsächlich ist die englischsprachige Software im Funktionsumfang stark eingeschränkt - viele Funktionen werden nur gezeigt, lassen sich aber erst nach Kauf der Pro-Version nutzen. So kann zum Beispiel die Suchfunktion der Free-Version Bilder anhand von Dateiname, Speicherort, Aufnahmezeitraum, Dateigröße und Geokoordinaten wiederfinden. Erst die Pro-Version sucht auch nach Stichwörtern, Bildgröße, Blendenzahl und ähnlichen Parametern.
Die ärgste Einschränkung der Free-Version dürfte aber der Verzicht auf die Entwicklung von RAW-Fotos sein. Wer damit leben kann, beispielsweise weil er ohnehin nur Bilder von Kompaktkameras und Smartphones verwalten möchte, der erhält mit Zoner Photo Studio Free einen ordentlichen Bilder-Manager mit nützlichen Bildbearbeitungsfunktionen. Alle anderen werden mit 59,95 Euro für die Pro-Version zur Kasse gebeten.