Bilder: BenQ W1070

BenQ bietet ein gut bestücktes Standard-Anschlussfeld mit zweimal HDMI plus einer VGA-Buchse und sogar S-Video.

Schlicht "3D-Brille" heißt die als Zubehör für satte 99 Euro zu kaufende 3D-Brille für den W1070. Leider kann man nicht einfach eine andere DLP-Link-Brille verwenden, denn nur wenige Modelle schaffen es, auf Frequenzen über die gängigen 120 Hertz hinaus zu synchronisieren.

Das Layout der Fernbedienung ist übersichtlich und die Tasten sind logisch gruppiert und durch die unterschiedlichen Formen auch leicht ertastbar. Leider müssen sie das auch sein: Wenn man den W1070 im verdunkelten Kino bedienen möchte, kann man nur raten oder eben ertasten, welchen Knopf man gerade unter dem Finger hat, denn die Fernbedienung ist nicht beleuchtet. Wer also grob weiß, wo die gewünschte Taste liegt, der hat Glück. Gerade zu Beginn des Arbeitens mit diesem Projektor ist es aber lästig, dass man das Licht einschalten oder eine Taschenlampe zu Hilfe nehmen muss, um den Projektor bedienen zu können. An dieser Stelle hat BenQ eindeutig am falschen Ende gespart.
Durchaus sinnvoll sind aber einige der Direkttasten, um zum Beispiel die 3D-Konfiguration aufzurufen oder die 3D-Perspektiven zu tauschen, denn es kann bei DLP-Link passieren, dass die 3D-Brillen falsch in den Bildrhythmus einrasten. Auch das Testbild und die Lampensteuerung lassen sich direkt ansprechen.

Das Oszilloskop in unserem Labor zeigt ein Blu-ray-3D-Signal mit 1080p/24-Auflösung, wie es vom BenQ W1070 wiedergegeben wird. Wie man auf der Zeitachse ablesen kann, entspricht die ausgegebene Bildfrequenz tatsächlich 144 Bildern pro Sekunde. Da die Perspektiven zwischen den beiden Augen alternieren, bleiben pro Auge 72 Bilder. Da wir über 60 Hertz kein Flimmern mehr wahrnehmen, ist das 3D-Bild des BenQ subjektiv flimmerfrei und damit angenehm. Da jedes Filmbild genau dreimal gezeigt wird, ruckelt auch nichts - sogar ohne Zwischenbildberechnung.

Der BenQ W1070 lieferte im Labor gute Werte für einen kleinen DLP-Projektor. Seine Farbbalance zeigte sich schon ab Werk beinahe linear und benötigte nur wenige Klicks, bis sie passte. Das Gamma verläuft harmonisch entlang der Norm und sorgt so zusammen mit dem guten Kontrast für eine plastische Tiefenwirkung im Bild. Das integrierte Farbmanagement ermöglicht eine Abstimmung der Farbmischung auf hohem Niveau; hier war die Werkseinstellung gut, aber nicht perfekt. Das leicht nach Gelb verschobene Grün war nicht korrigierbar.