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Aussterbende Techniken
Wir wagen einen Blick in die Zukunft und zeigen Ihnen Technologien, an die wir uns zwar alle gewöhnt haben, die es aber schon bald nicht mehr geben (könnte)...

1. Der PC - ein Auslaufmodell?
Schon zu Beginn der Internetblase um die Jahrtausendwende herum wurde der PC totgesagt. Das Internet würde dafür sorgen, dass wir nur noch dumme Terminals brauchen - der Rest der Daten liegt ja mitsamt Anwendungen im Netz. Es hat etwas länger gedauert, aber mittlerweile ist zumindest der zweite Teil der Prophezeitung tatsächlich in Erfüllung gegangen. Die Cloud mit Webapps, Onlinespeicherdiensten und anderen Annehmlichkeiten ist dank Google und Yahoo in jedem Haushalt mit Internetanschluss verfügbar. Aber haben sich die PCs zu dummen Terminals mit nicht viel mehr als Bildschirm, Netzwerk- ud Grafikkarte gewandelt? Ein Blick auf die Verkaufszahlen der Intel-Prozessoren und deren Leistungsfähigkeit klärt die Frage schnell. Die Rechner sind schneller als je zuvor. Das mag auch an den Betriebssystemen und ihren opulenten grafischen Benutzeroberflächen liegen, aber eines ist klar: Auch Webbrowser brauchen eine gewaltige Rechnenkraft, um Webseiten in vernünftiger Geschwindigkeit anzuzeigen.
Es ist vielmehr so, dass Anwender heute neben einem PC auch noch ein Notebook, ein Netbook, ein Smartphone, eine oder mehrere Spielekonsolen und vielleicht sogar ein Tablet besitzen. Der PC wird nicht mehr als das zentrale Tor zum Internet, Spielen und für ernsthafte Arbeiten angesehen. Der Anwender verteilt diese Aufgaben auch unterschiedliche Gerätekategorien. Aber dennoch ist der PC vorerst nicht wegzudenken. Er ist das einzige dieser Geräte, dass sich leicht und preisgünstig aufrüsten aber auch reparieren lässt.

2. & 3. Tastatur und Maus
Nicht erst seit Apples Multitouchscreens und Bildschirmtastaturen geht die Mär um, dass die Maus und die Tastatur bald nicht mehr nötig sind, um einen Rechner zu bedienen. Schaut man sich in den Elektromärkten um, fallen immer wieder einzelne Rechner mit Touchscreendisplay ins Auge. Aber bieten sie einen adequaten Ersatz - wenigstens für die Maus? Wohl kaum, denn die Bedienung ist mehr als nur unergonomisch. Finger und Hände in Richtung Bildschirm ausstrecken - das hält selbst der trainierteste Anwender nicht lange durch. Und die Bildschirmtastaturen von Tablet-Rechnern und Handys sind vielleicht für kurze Texte ganz gut zu gebrauchen - aber mangels mechanischem Feedback wohl kaum für längere Werke.

4. Verbrennungsmotoren
Das Elektroauto ist in aller Munde. Fast jeder Hersteller hat schon einmal einen Prototyp gezeigt, plant bereits Kleinserien und preist die elektrische Fortbewegung als Zukunftsmodell an. Für die meisten Kunden ist die Technik allerdings noch unerschwinglich oder mangels öffentlicher Steckdosen gar nicht nutzbar. Jeder Laternenparker kann ein Lied davon singen. Aber was ist mit der Hybrid-Technik, die Verbrennungsmotor und E-Antrieb kombiniert?
Derzeit gibt es eine Handvoll Modelle mit dieser Kombitechnik, wobei ein E-Motor meist nur für die anfängliche Beschleunigung genutzt wird und dann der Verbrennungsmotor einsetzt. Schön und gut - aber der Kunde zahlt diese zusätzliche Technik mit. Und die Verbrauchswerte sind beileibe nicht so gut, dass sich diese Investition nach einem normalen Fahrverhalten irgendwann einmal auszahlt. Neu entwickelte Benzin- und Dieselmotoren erzielen fast die gleichen Durchschnittsverbräuche.
Wasserstoff als Antrieb wird schon lange erprobt - und hat genau wie das Elektroauto ein größeres Akzeptanzproblem. Zwar ist die Betankung fast genau so schnell möglich wie mit Benzin oder Diesel, aber der Wasserstoff musst erst einmal unter meist elektrischem Energieeinsatz gewonnen werden. Im Grunde genommen könnten Solarzellen die notwendige Energie aufbringen. Doch der Strom müsste dann zur Tankstelle transportiert werden. Insgesamt fehlt hier noch ein gehöriges Stück Infrastruktur. Und bis dahin wird der Verbrennungsmotor noch ein langes erfolgreiches Leben führen.

5. Festnetz
Der Handy-Boom hat auch schon häufig zu wagemutigen Prognosen über das baldige Ende des Festnetzes geführt. Schließlich besitzt fast jeder ein Handy - und wieso sollte er sich dann noch einen Festnetzanschluss leisten? Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es immer noch Millionen von Festnetzanschlüssen gibt - und zwar nicht nur in Unternehmen, sondern auch bei Privatpersonen.
Allein schon die Tatsache, dass man sich nicht um leere Akkus oder eine teilweise mieserable Empfangsqualität ärgern muss, lassen dieser vermeintlich toten Technologie immer noch Platz.

6. MP3-Player
Schon zu Beginn des Walkman-Era wurde prophezeit, dass die Kunden keine Musikspieler wollen, die sie von der Umwelt abschotten. Gespräche würden unmöglich werden, andere würden sich beleidigt fühlen etc. Das hat sich bekanntlich als ziemlich verfehlt heraus gestellt - aber auch jetzt gibt es immer noch Stimmen, die das baldige Ende von persönlichen Musikspielern zugunsten von Handys vorausagen, was wir eher nicht glauben. Die Geräte werden immer kleiner, leistungsfähiger und leichter - und sie verkaufen sich immer noch sehr gut. Mittlerweile übernimmt zwar auch ein durchschnittliches Handy die Musikbeschallung klaglos, aber es ist immer noch ein Handy. Und das nimmt man dann doch lieber nicht mit ins Fitnessstudio oder zum Joggen, weil es zu leicht kaputt geht und, relativ schwer und unhandlich ist. Genau so wenig wie Digitalkameras durch die lächerlichen Modelle in Handys ernsthafte Konkurrenz bekommen, wird auch der Musikspieler nicht von Multimediahandys abgelöst.