All-in-One-Rechner mit Tablet-Funktion

Asus Transformer AiO
Das abnehmbare Display des Asus Transformer AiO ist ein vollwertiges Android-Tablet mit Tegra-3-Prozessor. Windows läuft auf der Basis-Station und wird einfach per Remote-Desktop-Software ferngesteuert.
Asus geht beim Transformer AiO einen ungewöhnlichen Weg, denn das 1300-Euro-Gerät besteht im Prinzip aus zwei Rechnern: einem im Standfuß eingebautem Windows-8-PC mit Intel Core i57-3770 und einem Android-Tablet mit Nvidia Tegra-3-Prozessor und 18,4-Zoll-IPS-Panel, das gleichzeitig als Monitor dient, wenn es im Standfuß eingesetzt ist. Beim Transformer AiO hat man daher nicht nur Zugriff auf alle Windows-8-Apps und Windows-Desktop-Programme, sondern auch noch auf die Hundertausende von Android-Apps.
Für die Nutzung von Windows 8 im mobilen Betrieb läuft auf dem Android-Tablet eine Remote-Desktop-Software von Splashtop; sie steuert den Windows-Rechner fern. Die Verbindung erfolgt dabei über WLAN, man sollte auf jeden Fall einen Router verwenden, der IEEE 802.11n auf dem 5-GHz-Band beherrscht, sonst ist in Gebäuden mit viel WLAN-Verkehr keine Bedienung ohne Aussetzer möglich. Im Test war der Bildaufbau relativ flüssig, die Bildqualität leidet etwas unter Kompressionsartefakten.

Zudem hat Windows 8 keinen Zugriff auf die Sensoren des Android-Tablets, auch das automatische Drehen des Bildschirminhalts funktioniert. Die Webcam kann unter Windows 8 nur genutzt werden, wenn das Tablet im Standfuß sitzt und per direkter Verbindung als Monitor arbeitet. In diesem Modus kann man unter Windows auch auf das Dateisystem des Android-Tablets zugreifen, etwa um Filme, Bilder oder Musik zu kopieren.
Der Vorteil des Transformer-Konzepts ist die längere Laufzeit im Tablet-Modus, da ja Windows nicht auf dem sparsamen ARM-Tablet, sondern auf der Basisstation läuft. Sie ist auch leistungsstärker, da eine 3,9-GHz-Desktop-CPU und eine zusätzliche Nvidia Geforce GT 730M als Grafikkarte verwendet werden. Im Systembenchmark PCMark 7 belegt der Asus daher mit 3989 Punkten ebenso die Spitzenposition wie im 3DMark mit 8258 Punkten.
Die schnelle Festplatte im Windows-Rechner fasst zwei TByte, das Android-Tablet verfügt über 32 GByte Flash-Speicher. Zudem ist der Transformer das einzige Gerät im Test, das noch über ein optisches Laufwerk verfügt, eine DVD-Playersoftware gehört zum Lieferumfang. An Schnittstellen bietet die Basisstation vier USB-3.0-Anschlüsse, einen GBit-LAN-Port, einen Cardreader und einen HDMI-Ausgang.
Auf dem Android-Tablet stehen ein Micro-SD-Einschub und ein Mini-USB-2.0-Port bereit. Das mitgelieferte Keyboard und die Maus, beide kabellos mit Mini-USB-Empfänger, lassen sich auch für Android nutzen, solange das Tablet im Dock steckt, beim ferngesteuerten Windows 8 funktionieren sie auch im Tablet-Modus.

Dell XPS 18
Beim mobilen Einsatz kann das Dell XPS 18 mit zwei ausklappbaren Füßen aufrecht gestellt werden. Das 18-Zoll-Display liefert die Full-HD-Auflösung.Mit einem Gewicht von 2,3 kg ist der ebenfalls 18 Zoll große Dell XPS 18 sogar noch etwas leichter als das 2,5 kg schwere Tablet-Teil beim Transformer AiO von Asus. Allerdings steckt beim XPS 18 ein kompletter Windows-8-Rechner hinter dem Full-HD-IPS-Panel. Dell musste dafür aber zu Mobile-Komponenten greifen, als Prozessor dient in unserem 1200-Euro-Testgerät ein Intel Core i5 -3337U mit 1,8 GHz, dessen integrierte HD-4000-GPU auch für die Grafik zuständig ist.
Als Massenspeicher dient eine 2,5-Zoll-Seagate-HDD, die durch ein 32 GByte große Cache-SSD unterstützt wird. Daher erreicht der XPS 18 natürlich nicht die Leistungswerte des Asus-Geräts, im PCMark 7 kommt der XPS 18 auf 2166 Punkte und im 3DMark auf 3662 Punkte, das reicht nur nur für Windows-8-Games und ältere 3D-Spiele aus.
Für Games aus dem Windows Store eignet sich der XPS aber besser als der Transformer, denn hier funktioniert die Steuerung über die Neigung des Tablets und das Gerät ist im Gegensatz zum Sony Vaio Tap 20 auch leicht genug, um so zu spielen.

Bei der Akkulaufzeit reicht der XPS 18 zwar nicht an das Tablet-Modul des Asus Transformer AiO mit seinem sparsamen Tegra-3-Prozessor heran, der 69-Wh-Akku genügt aber, um das XPS 18 für bis zu fünf Stunden mit Strom zu versorgen. Und in der Wohnung ist ja die nächste Steckdose nie weit entfernt.
Zum Lieferumfang gehört ein praktischer, verstellbarer Standfuß, an dem auch das Netzteil angeschlossen werden kann. Die Stromversorgung des Rechners und auch das Laden des Akkus erfolgt dann über eine Kontaktleiste an der Unterseite des XPS. Das Netzeil kann aber auch direkt am Tablet angeschlossen werden, das an Schnittstellen lediglich zwei USB-3.0-Buchsen und einen Cardreader bietet.
Ein Monitorausgang und ein LAN-Port fehlen. Der Intel-WLAN-Adapter im Dell unterstützt 802.11n zwar nur auf dem 2,4-GHz-Band, dafür aber Intels Wireless-Display-Technik. Auch beim Dell gehören eine Wireless-Maus und eine entsprechende Tastatur zur Ausstattung; sie stammen von Logitech und kommunizieren via Bluetooth mit dem Rechner.

Sony VAIO Tap 20
Mit etwas mehr als fünf Kilo Gewicht ist der VAIO Tap 20 eher ein Table-PC als ein Tablet. Er bietet das mit 20 Zoll größte Display.
Der Sony VAIO Tap 20 war der erste All-in-One-PC mit Akku und damit der Vorreiter dieser neuen Gerätegattung. Mit einer Display-Diagonale von 20 Zoll und einem Gewicht von 5,2 kg ist er allerdings eher ein transportabler All-in-One als ein Tablet. Das IPS-Multitouch-Panel des Tap 20 bietet zwar eine sehr gute Bildqualität, aber nur eine Auflösung von 1600 x 900 Bildpunkten. Praktisch ist der stabile Bügel, der als einklappbarer Standfuß dient und mit dem man das Gerät in beliebigen Neigungswinkeln aufstellen kann.
Im Innern des Sony arbeitet wie beim Dell XPS 18 ein Low-Voltage-Core-i5, dessen integrierte HD-4000-GPU auch für die Grafik zuständig ist. Allerdings ist der i5 3317U mit einer Taktfrequenz von 1,7 GHz etwas langsamer als der 3337U im Dell.

Sony VAIO Tap 20
Der Arbeitsspeicher ist mit sechs GByte etwas kleiner ausgefallen, als beim Asus und Dell, die beide mit acht GByte DDR3-Speicher aufwarten, reicht aber für einen All-in-One-PC vollkommen aus. Bei den Benchmarks müssen wir den Wert beim PCMark-7-Standardlauf schuldig bleiben, da der Benchmark mit einem Fehler beim Transcoding abbricht.
Beim Lightweight-Lauf des PC Mark 7 liegt der Sony etwa auf dem Niveau des Dell XPS 18, ebenso beim 3DMark, was ihn nur für weniger anspruchsvolle Spiele tauglich macht. Als Massenspeicher dient eine 2,5-Zoll-HDD mit einem TByte Kapazität, ein optisches Laufwerk ist nicht eingebaut. Dafür bietet der VAIO einen GBit-LAN-Port und einen Cardreader, der auch Sonys eigene Memory-Sticks unterstützt. Ein Display-Aus- oder -Eingang fehlt, dafür beherrscht der Intel-WLAN-Adapter neben WLAN-N mit 2,4 GHz auch die Wireless-Display-Technik.