Wissen macht den Unterschied
Technikglossar erklärt
Unterschiedliche Ausstattung für gleiche Zwecke? Ähnliche Bezeichnungen für völlig verschiedene Anwendungen? Das verwirrt. Magnus zeigt, wo die feinen und großen Unterschiede wichtiger Begriffe liegen. Das Thema "Fernseher und Beamer" eröffnet die Serie, die in den nächsten Print-Ausgaben ihre Fortsetzung findet.
- Technikglossar erklärt
- LCD, LCoS, DLP
- Präsentationsbeamer
- Bildpunkt und Pixel
- 50 und 100 Hertz
- Full-PiP, AV-PiP, PaT
- Twin-Empfänger
- EPG und Videotext
- Lensshift und Trapezkorrektur
- Roll- und Rahmenleinwand
- RGB, sRGB, YCC, xvYCC
- ASNI-Kontrast

1. Plasma und LCD
Inzwischen fassen Einsteiger wie auch Fachleute beide Technologien schlicht unter "Flachfernseher" oder "Flat-TVs" zusammen. Tatsächlich sind die beiden Schirmarten am Gehäuse oder Bild auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden. Das Innenleben ist jedoch ein völlig anderes, weswegen man die beiden beim Kauf durchaus mit Vornamen kennen sollte. Gemein ist beiden Technologien, dass die Schirme ein festes Zellraster aufweisen.
Die Zellen wiederum stellen die einzelnen Bildpunkte dar, aus denen sich das Gesamtbild zusammensetzt. Der Clou bei Plasma- und LCD-Schirmen ist, auf welche Weise diese Bildpunkte zum Leuchten gebracht werden. Denn daraus ergeben sich Vor- und Nachteile im Praxiseinsatz.
Bei Plasmas bestehen die Zellen aus einzelnen Kammern oder über die ganze Schirmbreite verlaufende Linien. Sie füllt ein Edelgasgemisch aus. Das Edelgas wiederum steht in direktem Kontakt zu Leuchtphosphor, mit dem die Kammern oder Linien beschichtet sind. Unter Spannung gesetzt, regt das Edelgas - dann Plasma genannt - den Phosphor zum Leuchten an.

Dabei pulsieren die Zellen in hoher Geschwindigkeit: Je öfter das Edelgas zündet, desto heller wirkt der jeweilige Bildpunkt. Ähnlich wie bei Röhren-TVs strahlt das Licht dabei in alle Richtungen ab, womit das Bild von der Seite betrachtet ebenso hell wirkt wie von vorn.
In LC-Displays besteht die einzelne Zelle aus einer dünnen Schicht Flüssigkristall, auf Englisch: Liquid Crystal. Je nach deren Ausrichtung blockieren sie Licht oder lassen es passieren. Im Display, hinter den Zellen gelagert, befinden sich mehrere Lampen, die den bekannten Leuchtstoffröhren ähneln und die Zellen anstrahlen.
Soll ein Bildpunkt dunkel ausfallen, blockiert die einzelne Zelle das Licht, im anderen Fall lässt sie je nach Drehung des Flüssigkristalls mehr oder weniger davon durchscheinen. Dem Licht wird hierbei eine Richtung aufgezwungen: Es strahlt hauptsächlich nach vorne und kaum zu den Seiten ab.
Eine Ausnahme stellt die IPS-Alpha-Technik von Panasonic dar. Bei den LCD-Fernsehern dieses Herstellers breitet sich das Licht in alle relevanten Richtungen aus.Schon jetzt beginnt man, auch Light Emitting Diods (LED) als Leuchtmittel zu verwenden. Die grundsätzliche Arbeitsweise der LC- Displays bleibt davon jedoch unberührt.
Vor- und Nachteile
Plasma: + beste Farbdarstellung + bester Schwarzwert + auch von der Seite betrachtet hell und farbrein - mit PC-Anwendung: Gefahr von Einbrenneffekten durch Standbilder LCD: + auch kleine Bilddiagonalen erhältlich + sehr helle Bilder - die meisten Schirme verlieren von der Seite betrachtet an Kontrast. Ausnahme: IPS-Alpha (Panasonic)